Volkswagen will sich nach dem Dieselskandal mit einem reduzierten VW -Logo künftig authentischer und umweltfreundlicher präsentieren. Zudem steht der Konzern einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vor dem Einstieg bei einem chinesischen Batteriehersteller. Kann die Aktie die Steilvorlage aufnehmen?
Volkswagen will mit jährlich einer Million verkaufter elektrischer Autos bis 2025 zum Weltmarktführer in der E-Mobilität aufsteigen. Ehrgeizige Ziele, keine Frage. Jedoch treibt kein anderer Autobauer den Umbau von den lukrativen Verbrennungsmotoren hin zur Elektromobilität so konsequent voran wie der VW-Konzern.
Der Markenauftritt jedenfalls wurde dafür komplett überarbeitet. "Damit wollen wir uns die Anerkennung der Gesellschaft wieder verdienen."
Das Logo wird erstmals seit 2012 angepasst: Ohne den bisherigen 3D-Effekt, dafür mit einem unten nicht angebunden "W" soll es leichter wirken.
In der Tradition von Käfer und Golf soll darüber hinaus der vollelektrische ID.3 zum neuen Gesicht von VW werden. Das E-Auto wurde am Donnerstag erstmals ohne Camouflage gezeigt. Dank der E-Technologie soll der Wagen bei den Außenmaßen eines Golf im Innenraum so viel Platz bieten wie ein Passat.
Für die Öffentlichkeit werden Logo und ID.3 erstmals zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) ab dem 10. September in Frankfurt zu sehen sein. Parallel dazu wird auch das Logo auf dem Hochhaus der VW-Zentrale in Wolfsburg ausgetauscht.
Des weiteren steht der VW-Konzern einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge angeblich vor dem Einstieg bei dem chinesischen Batteriehersteller. Guoxuan High-Tech.
„Die Elektroauto-Strategie von VW-Chef Herbert Diess ist nach meiner Meinung völlig richtig."
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut sieht Volkswagen auf dem richtigen Weg: „Die Elektroauto-Strategie von Diess ist nach meiner Meinung völlig richtig. Das Risiko sich zu verzetteln mit allem möglichen Ideen und unverkaufbaren Plug-In Hybriden ist größer als das Risiko, dass die elektrisch angetriebenen Autos nicht klappen“, sagt Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
Dennoch: „In Summe werden das zweite Halbjahr und die Monate darüber hinaus anstrengender. Umso wichtiger ist es die Effizienz rund um Wolfsburg zu steigern“, ergänzt Dudenhöffer.
Trotz des schwierigen Marktumfelds hat die Bank of America am Freitag die VW-Aktie auf „Kaufen“ belassen. Das Kursziel aber von 200 Euro auf 190 Euro gesenkt.
Die europäischen Autowerte seien angesichts zahlreicher Risiken im laufenden und kommenden Jahr weiterhin mit Vorsicht zu genießen, schrieb Analyst Kai Müller in einer Branchenstudie. Er verwies dabei auf die hohen Kosten im Zusammenhang mit den verschärften CO2-Vorschriften, mögliche US-Strafzölle auf EU-Fahrzeuge sowie den drohenden No-Deal-Brexit.