Aus dem grauen, hässlichen Entlein VW-Aktie ist ein Schwan geworden – und er fliegt und fliegt und fliegt. Die Wahrnehmung von Volkswagen hat sich um 180 Grad gedreht. Gestern noch alter, vom Diesel-Skandal gebeutelter Auto-Dino und plötzlich ein moderner Elektroauto-Bauer, der sogar bald größer als Tesla ist. Einen enormen Aha-Effekt - selbst in den USA - hat UBS jüngst mit der Entdeckung ausgelöst, dass VW die Umwandlung in einen reinen E-Auto-Konzern schafft, ohne einen Gewinneinbruch hinzunehmen. Im Gegenteil, dank der Erfolge der neuen E-Audis, E-Skodas und E-Porsches, steigt sogar die Marge.
Noch kurioser als die Erkenntnis, dass Volkswagen Tesla beim Absatz von Elektroautos überholt, ist die Tatsache, dass der US-Autobauer mit 530 Milliarden Euro eine vier (!) mal so hohe Marktkapitalisierung aufweist.
Perspektive: Wenn man für den größten E-Autobauer der Welt im Jahr 2025 ein KGV von 21 ansetzen würde (Tesla KGV heute 150) , ergibt sich für die Volkswagen-Aktie sogar ein theoretisches Kursziel von 770 Euro.
Hier meine sieben Gründe, wieso die Depot-2030-Aktie VW die Tesla-Aktie einholt.
Größe: The Winner takes it all
Während Daimler und BMW nicht die kritische Größe haben, um eine neue, reine E-Autoplattform aufzubauen, lohnt sich für VW die MEB-Plattform. Neben den Stückzahlen der E-Autos hat der Volkswagen-Konzern auch dank zehn Millionen klassischer Autos pro Jahr Mengeneffekte beim Einkauf von Sitzen oder Scheibenwischern. Analysten stellen nach einem Tearddown klar: Der ID.3 ist bereits jetzt günstiger herzustellen als das ebenfalls spartanische Tesla Model 3.
Charttechnik: Einmaliges Signal
Die Volkswagen-Aktie wurde jahrelang links liegen gelassen und hat dabei nicht nur eine enorme Unterbewertung, sondern auch technische „Kraft“ aufgebaut. Die VW-Aktie hat im November 2020 das erste Mal überhaupt ein seltenes Signal der Turnaround-Formel AKTIONÄR TFA generiert. Dieses schlägt bei außergewöhnlichen Turnarounds an, welche die Chance haben, sich besonders erfreulich und nachhaltig zu entwickeln. Der starke Ausbruch und das klare Signal sind ein Hinweis, auf eine längere Aufwärtsbewegung.
Einhell-Effekt: Wir lieben E-Autos
Wir nennen es „Einhell-Effekt“: Kunden bezahlen für Rasenmäher mittlerweile gerne statt 50 Euro 120 Euro, da eine neue Technologie – der Batterieantrieb – für Vorteile sorgt. Auch im Autosektor ist eine Erhöhung der Durchschnittspreise dank E-Antrieb zu erwarten – bei gleichzeitig geringeren Herstellungskosten für VW ab 2025 als für einen vergleichbaren Verbrenner. In den Jahren bis 2030 wird es viel dramatischere Entwicklungssprünge bei der Batterie-, Chiptechnologie oder Software geben als in den Jahrzehnten davor – was Kunden verstärkt zum Neuwagenkauf anregen wird.
Batterie: Top-Strategie
Der jüngste Power Day zeigt, dass VW wenig Probleme hat, den enormen Bedarf an Zellen zu decken. Durch den relativ späten Einstieg in die E-Mobilität ist man nicht gezwungen, auf herkömmliche Laptop-Technologie (Rundzellen) zu setzen, sondern kann direkt Gigafactories mit der neuen, besseren prismatischen Technologie aufbauen. Ziel: Weitere Kostensenkung von 50 Prozent. Dieter Manz sagte uns schon vor Jahren: „Sobald große Fabriken für prismatische Zellen gebaut werden, werden hier die Kosten rapide sinken – das Kostensenkungspotenzial ist hier viel höher als bei den Rundzellen. Hier braucht man weniger Material, weniger Maschinen.“ Zudem ist davon auszugehen, dass VW im Bereich Festkörperbatterie weiter vorangegangen ist als beispielsweise Tesla. VW ist offen und unabhängig, sich die jeweils besten Zelllieferanten und –technologien auszuwählen.
Marken: Porsche und Audi
Völlig unterschätzt ist die Stärke der Konzernmarken wie Audi und vor allem Porsche. Die Marke Volkswagen alleine hätte gegenüber der jungen, stylischen Tesla ein Problem – doch der Glanz des Porsche-Brands wird im E-Zeitalter hell und wichtig bleiben. Schlagartig könnte ein IPO von Porsche die stillen Werte und Reserven des VW-Konzerns heben. Das geniale an einer Elektroauto-Plattform: Sie ist noch simpler und kann noch größere Skalierungseffekte generieren, wenn VW einfach Autos von Audi, Skoda, Seat oder VW auf die gleiche Batterie-Basis packt. In diesen Tagen geht nun auch Seat mit dem spanischen König eine E-Auto-Offensive an und selbst Lamborghini kündigte nun als Top-VW-Marke den Einstieg in das E-Zeitalter an.
Bewertung: Viel zu günstig
Das aktuelle KGV liegt bei 9, das von Tesla bei über 100. Selbst wenn man das gesamte klassische Autogeschäft mit Null-Euro bewertet, wäre alleine das neue E-Auto-Geschäft im Vergleich zu Nio, Xpeng oder Tesla extrem unterbewertet. Das 2025er-KGV für Volkswagen liegt laut Bloomberg bei 6 – das Jahr, in dem VW voraussichtlich der Mengen-, Kosten- und Qualitätsführer im Wachstumsmarkt Elektromobilität sein wird. Kritiker sagen: VW könne noch kein Ladenetz oder eine Batteriestrategie vorweisen – doch genau diese Punkte sind jetzt adressiert und werden gelöst. Größte Herausforderung: Die Software.
Software: Milliarden für das Roboterauto
Hier muss VW nachbessern. Doch auch das wird gelingen. VW-Chefs Heribert Diess hat jüngst mit dem VW-Software-Chef Dirk Hilgenberg gesprochen. Tesla sei bei Software noch „deutlich“ voraus, aber man nun beginne, seine Vorteile auszuspielen: VW könne mit zehn Millionen Autos Daten sammeln, Tesla nur mit einem Bruchteil. Entscheidend: In fünf Jahren wird die Plattform Artemis erwartet, mit der man mit Tesla laut Diess „gleichziehen und bei manchen Aspekten sogar bei den Software-Skills überholen“ will. Bis 2030 plant man, die „Benchmark“ für ein Software-System im Autosektor zu werden. VW investiert dafür in den nächsten Jahren rund 27 Milliarden Euro in die Digitalisierung. Die IT-Mannschaft wird auf 10.000 Mitarbeiter ausgebaut – ein VW-Insider sagt uns, dass besonders die „Software-Truppen“ in Asien bereits gute Arbeit machen.
Analysten (noch) zu vorsichtig
Die VW-Aktie hat positives Momentum aufgenommen und seit Jahresbeginn andere E-Autohersteller hinter sich gelassen. Fast alle Analysten wurden auch von der operativen Entwicklung positiv überrascht – und werden Stück für Stück die Kursziele anheben. Aus börsenpsychologischer Sicht besteht noch viel Potential, bis die VW-Aktie eines Tages überschätzt und überkauft ist.
Ein Beispiel aus einem Analysten-Roundtable zeigte mir, dass gerade europäische Journalisten immer noch skeptisch für VW sind und sich gezielt auf die Problembereiche oder die Vergangenheit konzentrieren, statt die Chancen und die Zukunft zu sehen. Diese werden im Laufe der nächsten Jahre parallel mit den zahlreichen Fortschritten bei Volkswagen durch das größte E-Auto- und Digitalisierungs-Investitions-Programm der Welt ihre Meinung ändern.
Junge US-Investoren entdeckten VW
Am mutigsten sind die jungen Robinhood-Trader. Sie kennen die Betrugs-VW-Vergangenheit teils gar nicht und keine German Angst oder Skepsis dem Propheten im eigenen Land gegenüber – und brechen das Thema VW auf die simple, aber treffende Formel herunter: VW wird ein größerer Elektroautohersteller als Tesla, die viermal so hoch bewertet ist? Ihr Fazit: Strong buy.
40 Prozent Plus: Noch nicht genug
Seit einem Monat ist die Volkswagen-Aktie im Zukunfts-Depot-2030 des AKTIONÄR Hot Stock Report. Bei Skill.Guide wurde das Papier vor vier Wochen als Favorit vorgestellt. Das bisherige Plus beträgt in der Spitze 40 Prozent und wir lassen die Gewinne bei unserer größten Depot-2030-Position laufen. VW passt sehr gut in unsere seit Jahresbeginn gestartete „Back-to-Value-Strategie“. Liefert das Management weiterhin ab, sehen wir bis zum Jahr 2025 ein Kurspotential von bis zu 770 Euro.
Das Depot 2030 hat 2020 mit Aktien wie Solaredge, Verbio und Xiaomi rund 100 Prozent zugelegt und setzt nun auf eine Value+Tech-Offensive. Exklusiv: Es gibt Top-Aktien, die indirekt vom VW-Siegeszug profitieren. Einfach hier freischalten und alle Details zur jüngsten Depotaufnahme erfahren.