Das klingt durchaus spannend: Der deutsche Autobauer Volkswagen will den Chatbot ChatGPT in seine Fahrzeuge integrieren. Die Software, die Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen bilden kann, werde innerhalb des hauseigenen Sprachassistenten IDA verfügbar sein, kündigten die Wolfsburger im Rahmen der Technik-Messe CES an.
Auf der Innovationsshow in Las Vegas wird es erste Fahrzeuge mit der Funktion zu sehen geben. Umgesetzt wird die Integration mit dem Sprachsoftware-Spezialisten Cerence, dessen Lösung in IDA eingesetzt wird. ChatGPT soll vom zweiten Quartal an in mehrere Serienfahrzeuge kommen. Die Idee ist, die Kommunikation mit dem Auto natürlicher zu machen und Volkswagens Sprachassistenz-Software bei mehr Fragen über die Bedienung von Fahrzeugsystemen hinaus helfen zu lassen. Volkswagen wird nach eigenen Angaben der erste Volumenhersteller sein, der ChatGPT in Serienfahrzeuge einbaut. Auch Konkurrenten prüfen das.
Darüber hinaus will VW gemeinsam mit Bosch Elektroautos probeweise automatisch zu einer Ladesäule fahren und ihre Batterien auffüllen lassen. Danach suchen sich die Fahrzeuge eigenständig einen freien Platz im Parkhaus. Der Autozulieferer stellte den gemeinsamen Test mit Volkswagens Software-Tochter Cariad am Montag auf der Technik-Messe CES in Las Vegas vor. Sie sehen in der Idee eine Lösung für Wartezeiten vor den Säulen und Blockierungsgebühren für Fahrer, die ihre Autos nach Abschluss des Ladevorgangs nicht schnell genug wegfahren.
Das fahrerlose Laden wird im Entwicklungs-Parkhaus von Bosch in Ludwigsburg getestet. Das Ladekabel wird dabei von einem Roboterarm eingesteckt und rausgezogen. Das System, mit dem sich Fahrzeuge automatisch einen Platz im Parkhaus suchen, gibt es bereits seit einiger Zeit. Es ist in einem Parkhaus am Stuttgarter Flughafen auch für Verbraucher mit entsprechend ausgerüsteten Autos verfügbar. Bosch hat nach eigenen Angaben begonnen, weitere Parkhäuser in Deutschland mit der nötigen Infrastruktur auszustatten.
Das südkoreanische Unternehmen HL Mando versucht derweil, das Einparken ohne zusätzliche Technik im Fahrzeug zu automatisieren. Auf der CES zeigt die Firma System mit dem Namen Parkie - eine flache Plattform mit Elektromotoren, die unter die Autos fährt, sie anhebt und auf dem Parkplatz bewegt. Als Vorteil sieht HL Mando, das der Parkraum effizienter genutzt werden könne: Parkie kann auch seitwärts fahren und ist nicht auf den Wenderadius der Wagen angewiesen. Die Plattform kann bis zu drei Tonnen schwere Fahrzeuge bewegen und eine Batterieladung soll bis zu fünf Stunden halten. HL Mando will die Plattformen für jeweils rund 100 000 Dollar an Parkplatz-Betreiber verkaufen.
Die beiden Projekte, die VW in Las Vegas vorgestellt hat, klingen beide spannend. Es ist gut möglich, dass sich die jüngste Erholung des DAX-Titels noch weiter fortsetzen wird. Reichlich Luft nach oben hat die Aktie in jedem Fall, denn die Bewertung ist mit einem 2024er-KGV von 4 und einem KUV von lediglich 0,2 äußerst günstig. Der Stopp sollte bei 95,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
Mit Material von dpa-AFX