VW hat jüngst gute Zahlen für 2021 vorgelegt. Doch der Ukraine-Krieg mit seinen bisher noch nicht absehbaren Folgen bleibt ein großer Risikofaktor. Und aktuelle Zulassungszahlen signalisieren – bereits vor Kriegsausbruch – einen Negativ-Trend. Zwei Analystenhäuser bleiben indes zuversichtlich für den Titel gestimmt.
In der Europäischen Union sind im Februar erneut weniger Pkw zugelassen worden als ein Jahr zuvor. So sanken die Neuzulassungen um 6,7 Prozent auf 719.465 Fahrzeuge, wie der Branchenverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. So wenige Autos seien dabei noch nie in einem Februar verkauft worden, hieß es. Grund sind die anhaltenden Störungen in der Lieferkette, etwa bei Halbleitern. Im Vergleich zum Januar, als das Minus 6,0 Prozent betrug, beschleunigte sich der Rückgang damit.
Derweil hat die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung für die Volkswagen-Vorzugsaktien nach Jahreszahlen auf einem Kursziel von 210 Euro belassen. Ein starkes viertes Quartal und ein ermutigender Ausblick seien schon bekannt gewesen, schrieb Analyst Tim Rokossa in einer aktuellen Studie. In der Telefonkonferenz habe das Management einen guten Start in das neue Geschäftsjahr betont. Hauptsächlich stehe derzeit aber der geplante Börsengang der Sportwagenmarke Porsche im Fokus.
Die DZ Bank hingegen hat den fairen Wert für die Volkswagen-Vorzugsaktien von 225 auf 195 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Die Premiummarken des Autokonzerns sollten weiterhin von einer guten Nachfrage- und Preissituation profitieren, so die Analysten. Ein Börsengang der Sportwagenmarke Porsche könnte positive Kursimpulse mit sich bringen. In seinem Modell berücksichtigte er nun aber einen Risikoabschlag wegen des Ukraine-Konflikts.
Die VW-Aktie gewinnt im frühen Handel (Tradegate) ein halbes Prozent auf 157,50 Euro.
Klar, das (zukünftige) Wohl und Wehe des weltweiten Automarkts hängt vor allem von der Entwicklung im Ukraine-Krieg ab. Ein kurzfristiges Kriegsende würde den Autotiteln sicherlich Aufwind geben. Aus charttechnisch Sicht dürfte ein Überspringen der 160-Euro-Marke für Anschlusskäufe sorgen.
(Mit Material von dpa-AfX)