Volkswagen steckt seine Claims in China ab. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zu Folge, hat der Autobauer die Investmentbank Goldman Sachs sich ins Boot geholt, um VW bei einem Erwerb von Anteilen an Anhui Jianghuai Automobile Group zu unterstützen. Fakt ist: China ist der wichtigste Automarkt der Welt. Bereits jetzt verkauft VW auf den ganzen Konzern gerechnet fast die Hälfte aller Autos im Reich der Mitte.
Anhui Jianghuai Automobile hat mit Volkswagen Gespräche über eine Vertiefung der Zusammenarbeit geführt, ein Plan wurde jedoch nicht vereinbart, erklärte der chinesische Autohersteller in einer Mitteilung an die Börse in Schanghai. Stand jetzt ist VW nicht an der Anhui Jianghuai Automobile Group beteiligt. Beide arbeiten aber bereits zusammen und haben im Dezember 2018 mit dem Bau eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums für Elektroautos begonnen.
Wichtigster Automarkt der Welt
Volkswagen will um jeden Preis den langfristigen Erfolg in China sicher stellen. Zwar sind die Zulassungszahlen in China im Jahr 2018 das erste mal seit 20 Jahren zurück gegangen. Dennoch sollte sich es hierbei nur um ein Zwischentief handeln. „China wird noch sehr lange wachsen. Für VW ist die China-Strategie alternativlos“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
In China werden 2019 laut einer Studie des CAR-Instituts rund 22,3 Millionen neue Autos verkauft. Zum Vergleich: In den USA werden es rund 16,6 Millionen neue Fahrzeuge sein. In Deutschland werden es 2019 rund 3,3 Millionen neue Autozulassungen sein.
Die größten Automärkte der Welt (Angaben in 1.000 Fahrzeuge):
Quelle: CAR-Institut
VW-Aktie arbeitet am Ausbruch nach oben
Um neues Kurspotential freizusetzen, muss die VW-Aktie den Abwärtstrendkanal knacken. Dieser verläuft aktuell bei 153,80 Euro. Voraussetzung dafür ist allerdings ein freundlicher Gesamtmarkt. Im Anschluss wäre das nächste Etappenziel die obere Begrenzung des Seitwärtstrends bei 154,50 Euro. Grundsätzlich sehen mittlerweile auch einige Analysten die VW-Aktie wieder positiv. Frank Schwope etwa von der NordLB geht davon aus, dass das Geschäft für VW zwar rauer werden wird. Dennoch: in Erwartung deutlicher Erfolge beim Konzernumbau hält der Experte Kurse um 170,00 Euro für möglich.