Die Volkswagen-Aktie hat sich zuletzt von der schwachen Entwicklung des Gesamtmarktes abgekoppelt. Das Papier profitierte von der Konkretisierung der Börsenpläne für die Sportwagentochter Porsche AG.
Die Luxusmarke Porsche soll möglichst noch im Herbst an die Börse gebracht werden. Investoren hatten zuletzt befürchtet, dass der Schritt im aktuell schwierigen Börsenumfeld erst einmal auf Eis gelegt werde. Das sollte für eine VW-Kurserholung ausreichen, zumal den Aktionären für den Fall eines Börsengangs eine Sonderdividende für Anfang 2023 angekündigt wurde.
Das Timing des Börsengangs sei zwar nicht gerade ideal und die Struktur sei gerade unter Aspekten der guten Unternehmensführung (Corporate Governance) ein wenig fragwürdig, doch dürfte das Interesse der Investoren groß sein, erklärte Analyst Daniel Schwarz vom Investmenthaus Stifel. Daher dürfte der Börsengang der Porsche AG über die Bühne gehen und den Grundstein für eine dauerhafte Erholung der VW-Aktien legen.
Das Grundkapital der Porsche AG wurde laut VW-Angaben bereits jeweils zur Hälfte in stimmrechtslose Vorzugsaktien und in stimmberechtigte Stammaktien aufgespalten. Bis zu ein Viertel der Vorzüge - also in etwa ein Achtel der Gesamtanteile - sollen dann voraussichtlich in den Handel gehen. Gleichzeitig bekommt die Porsche SE 25 Prozent plus eine Aktie der Stammpapiere, sie soll über eine Sperrminorität Einfluss auf zentrale AG-Entscheidungen behalten.
Nach der Ankündigung der Börsenpläne für die Sportwagentochter Porsche sieht auch Patrick Hummel von der UBS die VW-Aktie positiv. Sein Kursziel lautet 230 Euro.
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Sollte die Bewertung des Luxusauto-Herstellers 70 oder 80 Milliarden Euro erreichen, würden dadurch stille Reserven freigesetzt werden. Von dem Porsche-IPO sollte die VW-Aktie dementsprechend profitieren.