Erst vor wenigen Wochen hat Volkswagen seine große Elektroauto-Offensive angekündigt. Bis 2030 will der Konzern 80 E-Modelle an den Start bringen, bis zum Jahr 2030 sollen dafür 20 Milliarden in die Entwicklung der Autos investiert werden und sogar 50 Milliarden Euro in das Batteriegeschäft. Und hier geht es nicht nur um den Aufbau von Kapazitäten, sondern auch um die Beschaffung von Rohstoffen, allen voran Lithium und Kobalt. Denn bei diesen unverzichtbaren Elementen wird es schon bald zu echten Engpässen kommen.
Arroganz sorgt für Kobalt-K.O.
VW wollte so clever sein, sich schon jetzt die langfristige Versorgung zu sichern und hat einen Belieferungsvertrag mit fünfjähriger Laufzeit zum Festpreis ausgeschrieben. Dieser lag allerdings weit unter den aktuellen Marktpreisen. Diese arrogante Preispolitik betreibt VW bei seinen normalen Zulieferern seit Jahrzehnten sehr erfolgreich, aber die Kobaltproduzenten spielten nicht mit und sie erteilten den Wolfsburgern eine krachende Absage.
Jetzt wird sich VW etwas Neues überlegen müssen, denn ohne Kobalt lassen sich keine Lithium-Ionen-Akkus herstellen – und ohne die keine Elektroautos bestücken. Und wenn man sich mit den Produzenten nicht einig wird, dann muss VW vielleicht selbst zum Produzent werden. Ohnehin kann kein Kobalt-Hersteller der Welt die von VW benötigten 80.000 bis 130.000 Tonnen Kobalt liefern. Weltweit wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 123.000 Tonnen Kobalt produziert.
Glencore ist die Nummer 1
Der weltweit größte Kobalt-Produzent ist Glencore. Und sehr wahrscheinlich war Glencore auch einer der Verhandlungspartner des VW-Konzerns. Die Absage zeigt, dass Glencore es absolut nicht nötig hat, sein Kobalt unter Marktpreisen zu verkaufen. Gleiches gilt auch für Kupfer und Nickel, bei denen Glencore ebenfalls gut im Geschäft ist und die ebenfalls für die Produktion von E-Auto-Batterien benötigt werden. Nur sind Kupfer und Nickel längst nicht so knapp wie Kobalt.
Die Aktie von Glencore hat zwar seit Anfang 2016 schon um 300 Prozent zugelegt, hat aber damit bisher erst die Abschläge des Katastrophenjahres 2015 wieder aufgeholt, als Glencore unter der großen Schuldenlast zusammenzubrechen drohte. Mittlerweile hat sich die Lage auch dank der starken Kobalt-Nachfrage deutlich entspannt. Die Aktie ist ein gutes Investment für konservative Anleger, die von der zukünftig stark steigenden Nachfrage nach Kobalt und Co profitieren wollen.
Kobalt-Explorer springt an
Wer es etwas spekulativer mag, der kann in einen Kobalt-Explorer investieren, also in ein Unternehmen, das auf der Suche nach neuen Kobaltvorkommen ist. Und vielleicht macht sich ja sogar VW auf die Suche nach einem solchen Unternehmen. Ins Visier würde dann vor allem eine Firma rücken, die über das größte zusammenhängende Kobaltabbaugebiet Nordamerikas verfügt und bei der schon in rund zwei Jahren mit der Produktion begonnen werden kann. Die Aktie ist in den letzten Tagen bereits angesprungen, verfügt aber noch immer über erhebliches Kurspotenzial. Und sie ist natürlich auch im E-Mobility-Depot des maydornreport mit dabei.
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