Volkswagen hat einen guten Start ins Jahr 2015 erwischt. In den ersten drei Monaten legten
die Wolfsburger bei Umsatz und Gewinn zu - auch die zuletzt gewinnschwache Kernmarke VW Pkw zeigte einen Aufwärtstrend. Eine wichtige Frage gilt es aber weiterhin zu beantworten.
Der Umsatz von Volkswagen kletterte im ersten Quartal auf 52,7 Milliarden Euro. Im Vorjahr setzten die Wolfsburger noch 47,8 Milliarden Euro um. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 3,3 Milliarden Euro, ein Plus von 15,4 Prozent im Vergleich zu 2014. Damit hat VW-Vorstand Martin Winterkorn mit seinem Team die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die hatten im Schnitt einen Umsatz von 50,5 Milliarden Euro erwartet. Beim EBIT wurde mit gut 3,1 Milliarden Euro gerechnet.
Wie geht's im Machtkampf weiter?
Über allem schwebt weiterhin die unklare Lage an der Konzernspitze. Nach dem Rücktritt des VW-Patriarchen Ferdinand Piëch muss ein neuer Chef für den Aufsichtsrat gefunden werden. Ein Kandidat ist VW-Boss Martin Winterkorn, der vor dem zermürbenden Machtkampf als gesetzter Piëch-Erbe im Wolfsburger Machtzentrum galt. Doch auch Familienmitglieder aus dem Piëch/Porsche-Clan gelten als mögliche Gesichter an der Spitze des Kontrollgremiums. Beobachter rechnen aber nicht mit einer Entscheidung zur weiteren Personalplanung vor der Hauptversammlung am 5. Mai. Am Vorabend des Aktionärstreffens kommt auch der Aufsichtsrat zusammen.
Aktie halten
Es bleibt dabei: Zwischen 225 und 230 Euro liegt eine stärkere Unterstützungszone. Bei knapp 220 Euro verläuft die 90-Tage-Linie. Die VW-Aktie sollte also nach unten gut abgesichert sein. Investierte Anleger bleiben auf jeden Fall dabei. Werden die Probleme der Kernmarke VW gelöst und höhere Margen eingefahren, hat die Aktie noch deutliches Potenzial. Bis Jahresende sind Kurse um 275 Euro durchaus möglich.