Herbert Diess gibt Gas: Am 15. März veranstaltete der Volkswagen-Vorstand den ersten “Power Day”. Die neue Strategie steht auf zwei Säulen: die Batteriezellen und -systeme, sowie die Energie und das Laden. Das Ziel: VW will bis 2025 zum größten Elektroauto-Hersteller der Welt aufsteigen. Die Pläne des Autobauers sorgen für viel Fantasie. Analysten zeigen sich begeistert. Die Aktie ist auf die Überholspur gewechselt.
Die EU plant schärfere Klimaziele bis 2030, dies würde deutlich mehr E-Fahrzeuge nötig machen. Zudem sollen im Juni Pläne der EU-Kommission über schärfere Abgasgrenzwerte vorgelegt werden, die 2025 in Kraft treten sollen. Folge: Die heimischen Autobauer beschleunigen das Hochfahren der Elektromobilität.
Der Volkswagen-Konzern fährt mit seiner E-Offensive vorne weg. 2026 will VW mit dem ersten Serienauto auf den Markt kommen. Statt bislang 30 Prozent sollen 60 Prozent aller Neuwagen der Kernmarke VW in Europa mit batterieelektrischem Antrieb fahren.
Der Konzern gehe "all in" im Bereich E-Mobilität, erklärt Tim Rokossa von der Deutschen Bank. Der Analyst hat das Kursziel für die im DAX notierten Volkswagen-Vorzüge daher von 185 auf 270 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Langfristig ist für den Experten sogar noch viel mehr möglich: Rokossa bringt in seiner Studie ein mögliches Kursniveau von 400 Euro ins Spiel, für das der Weg frei gemacht werde. Von diesen Niveau ist die Aktie aktuell noch rund 68 Prozent entfernt.
Die Analysten von Stifel heben noch einen weiteren poenziellen Impulsgeber hervor. Ein Börsengang des Sportwagenbauers Porsche wäre wohl ganz im Sinne des Volkswagen-Chefs Herbert Diess, da dadurch wohl die Bewertung von Volkswagen deutlich anziehen könnte. Daher sehen die Experten die Aktie erst bei 287 Euro fair bewertet.
Der „Power Day“ von Volkswagen war ein voller Erfolg. Die Aussichten machen Lust auf mehr. Die Aktie ist im Anschluss auf die Überholspur gewechselt. Anleger lassen die Gewinne laufen und setzen auf eine Trendfortsetzung, planen dabei aber auch die notwendigen Konsolidierungsphasen ein.
(Mit Material von dpa-AFX)