Geht es nach den Analysten der UBS, so ist das Tief bei der Volkswagen-Aktie noch nicht erreicht. Auto-Analyst Patrick Hummel hat in seiner neuesten Studie die Gewinnschätzungen für viele Auto-Hersteller erneut nach unten geschraubt. Die VW-Aktie rät er weiterhin zu meiden.
Patrick Hummel rechnet damit, dass sich die Aussichten in der Automobilbranche weiter verschlechtern. Es dürfte daher im Sektor weitere Gewinnwarnungen geben. Hummel kürzte daher seine Gewinnschätzungen für das Jahr 2025 im Schnitt um 15 bis 20 Prozent. Generell wirke es so, als sei schon viel eingepreist. Neben Volvo Cars bleibt Volkswagen seine einzige Verkaufsempfehlung im Sektor. Sein Ziel für die VW-Aktie lautet 84 Euro.
Auch DER AKTIONÄR bleibt weiterhin skeptisch für Volkswagen.
Die Gewinne im wichtigsten Markt in China sind im Sinkflug. Von 4,8 Milliarden 2018 werden 2024 knapp 1,5 Milliarden Euro übrigbleiben. Tendenz weiter fallend. VW ist mit seinen ID. Modellen schlichtweg nicht konkurrenzfähig. Die Autos sind allerhöchsten Standard. Und neue Modelle mit Partner Xpeng werden in China voraussichtlich erst 2026 auf den Markt kommen.
Dagegen punkten die Newcomer der E-Mobility-Szene BYD, Geely, Nio, Xpeng, Aiways, Xiaomi bei mit erstklassiger Software und einem am Kunden orientierten Infotainment.
Weiteres Manko: VW wird Stromer unter 25.000 Euro in Europa erst Ende 2025 bringen. Die Preisgrenze von 20.000 Euro wird wohl erst 2027 unterschritten.
Auch was das Thema Effizienz betrifft liegt VW deutlich hinter der Konkurrenz. BYD produziert rund 20 bis 30 Prozent günstiger. Und auch Toyota baut mit 1/3 der Beschäftigten von VW 11 Millionen Autos während VW auf 9 Millionen Autos pro Jahr kommt.
Es fehlen aktuell schlichtweg die Verkaufszahlen an E-Autos, um die Skaleneffekte zu „liefern“ die etwa BYD und Tesla bei der Produktion ihrer Stromer bereits vorweisen. Software und Infotainment der ID. Modelle sind allerhöchstens Standard. Ein Gamechanger ist aktuell nicht in Sicht.
Mit einer Wertentwicklung von minus 16 Prozent seit Jahresbeginn hat das Papier deutlich schlechter abgeschnitten als der DAX. Sicherlich scheint schon viel im Kurs eingepreist. Eine Trendwende ist aber noch nicht in Sicht.