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10.09.2024 Martin Mrowka

Volkswagen erhöht Preise für Autos mit Verbrennermotor – und kündigt Tarifverträge

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Volkswagen St.

Volkswagen hat umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt. Dazu gehören auch Stellenstreichungen. Am Dienstag hat der Konzern nun wie angekündigt den Tarifvertrag gekündigt, der eine Beschäftigungssicherung bis 2029 vorsah. Zudem erhöht VW die Preise vieler Volkswagen-Modelle. Die VW-Aktie rutscht derweil auf das tiefste Niveau seit März 2020.

Volkswagen hat am Dienstag-Nachmittag die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung auch formal aufgekündigt. Das entsprechende Kündigungsschreiben sei der Gewerkschaft IG Metall zugestellt worden, teilte Europas größter Autobauer mit. Der Vertrag laufe damit Ende des Jahres aus. Sechs Monate später sind dann betriebsbedingte Kündigungen möglich, also ab Juli 2025. 

Neben dem Vertrag zur Beschäftigungssicherung, der solche Kündigungen bisher ausschloss, seien auch mehrere andere Vereinbarungen gekündigt worden, darunter die Übernahmegarantie für Auszubildende und die Regelungen für Leiharbeit. Konzernkreisen zufolge hatte zuvor der Konzernvorstand beraten und die Kündigung der Verträge beschlossen. 

Der Konzern will zügig mit Gewerkschaft und Betriebsrat über eine Neureglung verhandeln, wie Personalvorstand Gunnar Kilian ankündigte. Ziel sei es, bis zum Auslaufen der Beschäftigungssicherung Mitte 2025 eine Anschlussregelung zu vereinbaren.

Noch nicht offiziell bestätigt hat Volkswagen, dass bei seiner Kernmarke die Preise steigen. Wie das Portal kfz-betrieb schreibt, hat VW seinen Händlern mitgeteilte, dass die unverbindlichen Preisempfehlungen für die Einstiegsmodelle zum 12. September steigen. Praktisch die gesamte Modellpalette wird teurer – bis auf den Kleinwagen Polo.

Die Preis-Anpassungen variieren je nach Modell: Die Aufpreise betragen bei den beiden kompakten Crossover-Modelle Taigo und T-Cross 490 bzw. 500 Euro. Den größten absoluten Aufschlag gibt es beim SUV Touareg mit einem Aufschlag von knapp 2.500 Euro. Prozentual werden Golf und Golf Variant in der Basisversion mit gut vier Prozent am stärksten teurer.

Die VW-Aktie gehörte am Dienstag nach der BMW-Gewinnwarnung im Xetra-Handel mit einem Kursabschlag von 3,4 Prozent zu den größten Tagesverlierern. Zuletzt war die VW-Vorzugsaktie im März 2020 im Corona-Crash so günstig zu haben.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Volkswagen steckt aktuell in der Krise. Mit den wohl kommenden betriebsbedingten Kündigungen und möglicherweise auch Werkschließungen sollen die Kosten in der teuren Übergangszeit zur E-Mobilität gesenkt werden. Auf der Suche nach zusätzlichen Erlösen sollen auch Preisanhebungen helfen. Die VW-Vorzugsaktie befindet sich auf Talfahrt, ein Einstieg bietet sich derzeit nicht an.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.

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