Volkswagen stellt sich nach einem überraschend starken Umsatzplus für das vergangene Jahr auf ein schwächeres Wachstum ein. Den Anlegern gefiel diese News ganz und gar nicht. Die Aktie geht auf Talfahrt.
2023 hatte der VW-Konzern Erlöse von 322,3 Milliarden Euro erwirtschaftet - rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr und auch mehr als von Analysten vorhergesagt (315,7 Milliarden). Die Rendite ging dagegen um gut einen Prozentpunkt auf sieben Prozent zurück.
Die Erlöse dürften 2024 konzernweit um bis zu fünf Prozent zulegen, gestützt unter anderem durch die Markteinführung neuer Fahrzeuge, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bei der operativen Umsatzrendite erwarten die Wolfsburger eine Verbesserung auf sieben bis 7,5 Prozent. Die Investitionsquote dürfte 13,5 bis 14,5 Prozent des Umsatzes und damit einen Höchststand erreichen, hieß es von VW.
VW-Chef Oliver Blume sagte, die Aufräumarbeiten bei VW seien abgeschlossen und die wesentlichen Weichen für die Restrukturierung des Konzerns gestellt. "Darauf können wir 2024 aufbauen und haben eine solide Basis für einen beschleunigten Hochlauf ab 2025."
Die Aktionäre sollen eine um je 0,30 Euro angehobene Dividende erhalten. Statt 8,70 Euro je Stamm- und 8,76 Euro je Vorzugsaktie wie im Vorjahr sollen neun beziehungsweise 9,06 Euro an die Anteilseigner fließen.
"Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 zeigen, dass wir weiter an Robustheit gewonnen haben", sagte Finanzchef Arno Antlitz. Das Unternehmen habe eine ausgezeichnete Produktsubstanz und konzernweit ambitionierte Ergebnisprogramme aufgelegt. "Deshalb blicken wir trotz gedämpfter Konjunkturaussichten und intensiven Wettbewerbs zuversichtlich in das Jahr 2024."
Trotz der bereits geringen Erwartungshaltung wurden die Anleger mit dem Ausblick enttäuscht. Hinzu kommt, dass der Konzern seit Monaten mit seiner Software-Sparte Cariad kämpft. Und was die Modellpolitik betrifft, so ist kein Game-Changer in Sicht. Die ID-Modelle sind nett, aber zu wenig innovativ. Auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung gegenüber dem VW-Konzern nach wie vor sehr niedrig. Anleger sorgen sich um China und die Batteriesparte PowerCo. Das lässt Raum für positive Überraschungen in der Zukunft. Wer investiert ist, kann die Position halten. Am 13. März legt das Unternehmen detaillierte Finanzzahlen vor.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Volkswagen Vz. befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..