Volkswagen baut seine Batterieproduktion für Elektroautos aus und will dabei auch in Rohstoffminen investieren, um die notwendigen Ressourcen zu sichern. "Der Flaschenhals bei den Rohstoffen sind die Abbaukapazitäten. Deshalb müssen wir auch direkt in Minen investieren", sagte Technikvorstand Thomas Schmall in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Das Unternehmen baut ein Netzwerk von Batteriefabriken auf, um die steigende Nachfrage nach Batterien für Elektroautos zu decken, wobei allein in Europa bis zu sechs Speicherwerke geplant sind. Die Aktivitäten von Volkswagen sind in der Tochtergesellschaft PowerCo gebündelt, die weltweit die Rohstoffbeschaffung und den Ausbau von Batteriezellenfabriken organisiert. Drei internationale Standorte stehen bereits fest: Salzgitter, Valencia und die kanadische Provinz Ontario. Der Autohersteller hat sich bei Lieferverträgen mit Bergbauunternehmen in Kanada zusammengetan, wo er sein erstes nordamerikanisches Batteriewerk bauen wird.
In Skelleftea in Schweden hat der Konzern die Produktion von Premiumzellen mit dem Batteriespezialisten Northvolt konzentriert.
Ziel ist die Ausweitung der Produktion, um Elektroautos mit Preisen unter 20.000 Euro für den Massenmarkt erschwinglich zu machen. Das Unternehmen plant zukünftig auch den Verkauf von Batterien an andere Kunden und will durch seine großen Volumina und das Drittgeschäft weltweit Standards für Batterien setzen. Ford und Mahindra gehören zu den Autoherstellern, die die Elektroauto-Technologie von Volkswagen einsetzen.
In dieser Woche hatte Volkswagen einen Entwurf für einen elektrischen Kleinwagen vorgestellt, mit dem die Kernmarke des Konzerns ihre ID-Reihe nach unten erweitern will. Das Auto (Arbeitstitel "ID.2all") soll bis 2026 starten, in etwa die Größe eines heutigen VW Polo haben und in Spanien produziert werden. In der Grundausstattung soll er weniger als 25.000 Euro kosten.
Die Aktie von Volkswagen kann zum Wochenschluss allerdings nicht profitieren. Die Aktie verliert auf der Handelsplattform Tradegate 1,6 Prozent auf 122,08 Euro. Grundsätzlich geht der Konzern aber in die richtige Richtung. Charttechnisch ist das Papier nach dem Kursrückgang in den vergangenen Tagen aber angeschlagen. Derzeit ist die Aktie deswegen eine Halteposition. Erst eine Rückeroberung der 200-Tage-Linie würde das Chartbild wieder deutlich aufhellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.