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25.09.2024 Thorsten Küfner

Volkswagen: Das könnte ruppig werden

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Der nächste Streit droht: Begleitet von lautstarkem Protest gegen den Sparkurs des Konzerns haben bei Volkswagen die Tarifgespräche mit der IG Metall begonnen. Mehrere Tausend Beschäftigte protestierten vor dem Verhandlungsgebäude gegen Sparpläne des Konzerns, Bengalfackeln hüllten den Platz zeitweise in roten Rauch.

Die Lohnforderung der IG Metall weist Volkswagen zurück und droht mit Gehaltseinbußen. "Statt Kostenbelastung brauchen wir Kostenentlastung", sagte VW -Verhandlungsführer Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke Volkswagen, nach der ersten Verhandlungsrunde in Hannover. "Hierfür wird auch ein Beitrag der Beschäftigten erforderlich sein."

Nach Einschätzung der Gewerkschaft würde das faktisch auf eine Minusrunde hinauslaufen. "Das muss man so interpretieren", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger nach dem Ende der dreistündigen Gespräche. Die IG Metall fordert bei VW wie für die gesamte Branche sieben Prozent mehr Lohn.

Keine Annäherung gab es laut IG Metall auch im Streit um mögliche Werkschließungen und Entlassungen. "Das wurde nicht konkretisiert, sondern da ist man im Allgemeinen geblieben", sagte Gröger. Ein neuer Verhandlungstermin wurde zunächst nicht vereinbart. Gröger hofft jedoch, dass dieser vor Ende November stattfindet.

Die IG Metall sprach von mehr als 3.000 Teilnehmern an dem Protest, darunter Beschäftigte aus Wolfsburg, Emden, Osnabrück und Zwickau. "Zukunft statt Kahlschlag", war auf einem Transparent zu lesen, "Verzicht hat uns noch nie geholfen" auf einem anderen. Die Sparpläne von VW wurden mit lauten Buhrufen und Sprechchören quittiert.

Während VW auf Einsparungen auch bei den Personalkosten dringt, will die IG Metall Einschnitte verhindern. "Über Werksschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden", stellte Gröger vor den Verhandlungen klar. "Die Gleichrangigkeit von Beschäftigungssicherung und Wirtschaftlichkeit ist unverhandelbar", sagte VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo, die für die IG Metall mit am Verhandlungstisch sitzt.

VW-Verhandlungsführer Meiswinkel verwies auf die schwierige Situation vor allem bei der Kernmarke Volkswagen. "Wir müssen gemeinsam unser Unternehmen restrukturieren. Die Situation ist ernst", sagte er. "Aufgabe ist es jetzt, tragfähige Lösungen zu finden." Zugleich dämpfte er die Hoffnung auf eine schnelle Einigung. "In der ersten Verhandlungsrunde wird es darum gehen, dass wir uns ein gemeinsames Bild über die Ausgangslage verschaffen."

Die eigentlich erst für Ende Oktober geplante Tarifrunde war vorgezogen worden, nachdem VW seinen Sparkurs Anfang des Monats verschärft hatte. Statt nur über das Entgelt soll auch über die von VW gekündigte Beschäftigungssicherung verhandelt werden. Betroffen sind zunächst nur die rund 120.000 Beschäftigten in den sechs großen westdeutschen Werken, die unter den VW-Haustarif fallen. Bei VW Sachsen gelten eigene Regelungen. Auch dort hatte VW die Beschäftigungssicherung aufgekündigt.

Die IG Metall forderte VW auf, endlich Details zu den angekündigten Sparplänen auf den Tisch zu legen. "Bisher hat man uns da nur im Vagen gelassen", sagte Gröger. Auch in der ersten Verhandlungsrunde habe es hier nichts Neues gegeben. "Das wurde nicht konkretisiert, sondern da ist man im Allgemeinen geblieben."

"Natürlich haben wir aktuell heftige Probleme aufseiten der Wirtschaftlichkeit", sagte Cavallo. "Aber die löst man eben nicht, indem man Werksschließungen als Drohkulisse auffährt." Zudem, so Gröger, habe VW zuletzt "gar keine schlechten Gewinnzahlen" ausgewiesen und hohe Dividenden an seine Aktionäre ausgeschüttet. Das zeige, dass es dort Spielräume gebe.

Sollte VW an seinen Plänen festhalten, so werde dies "auf den erbitterten Widerstand der Belegschaften bei Volkswagen stoßen", kündigte Gröger an. "Wir stehen erst am Anfang einer Auseinandersetzung mit dem Unternehmen, die sich gewaschen hat." Ab 1. Dezember seien auch Warnstreiks möglich. "Wenn es nötig ist, dann stehen an Volkswagen-Standorten Zehntausende vor den Werkstoren und auf den Straßen."

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Mit Material von dpa-AFX

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