Während viele Anleger nach wie vor an den Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen festhalten, bahnt sich das Papier des Elektroautobauers NIO heimlich, still und leise immer weiter den Weg nach oben. Allein am Freitag legte die Aktie um knapp 8 Prozent zu.
Rückblick: Im ersten Jahr hat NIO mit dem Modell ES8 einen Verkaufshit gelandet: 11.348 Elektroflitzer brachte die Mannschaft rund um Vorstand William Li an den Mann beziehungsweise an die Frau. 3.318 waren es alleine im Monat Dezember. Ein Bemerkenswerter Erfolg, schließlich kostet das SUV umgerechnet mehr als 55.000 Euro. Der ES8 ist der erste Elektroflitzer von NIO. Fünf Meter lang, 326 Pferdestärken, Reichweite 355 Kilometer.
Quelle: NIO
Der neue Hoffnungsträger von NIO ist das Modell ES6. „Wir werden uns weiterhin auf die Marktdurchdringung konzentrieren, indem wir unseren Kunden hochwertige Produkte und ganzheitliche Dienstleistungen anbieten und die Systemeffizienz unserer Entwicklung und unseres Betriebs verbessern“, sagt William Li.
Wer steckt hinter NIO? NIO kann auf starke Ankeraktionäre zurückgreifen. Tencent und Baidu zum Beispiel haben zig Millionen Dollar in den Elektroautobauer gesteckt. Diese beiden Internetgiganten sind sicherlich sehr daran interessiert, aus NIO eine Weltmarke im Bereich der Elektromobilität zu formen.
Eigenes Werk?
Der nächste Schritt wird für NIO ein eigenes Produktionswerk sein. Noch lässt NIO seine E-Flitzer im Auftrag fertigen. Diesen Part übernimmt derzeit noch die Jianghuai Automobile Group. Meldungen zu Folge soll das zweite Modell aus der Ideenschmiede von NIO, der ES6, zum Teil von der österreichischen Magna in Graz gebaut werden. Magna baut unter anderem auch den Jaguar i-Pace. Noch dazu hat NIO kein dazu kein eigenes Produktionswerk. Es laufen allerdings die Planungen. NIO hat sich um eine Lizenz zum Aufbau eines eigenen Werks in Shanghai beworben.
Kursziel 12,60 Dollar?
Bin Wang von der Credit Suisse jedenfalls sieht die Entwicklung von NIO weiterhin sehr positiv. Erst Anfang Februar hat er sein Kursziel auf sportliche 12,60 Dollar nach oben geschraubt.
Vorsicht, heiß!
Der chinesische Elektroautobauer ist erst seit wenigen Monaten an der Börse. Besonders interessant war die Meldung vor wenigen Wochen, dass die Investment-Management-Firma Baillie Gifford sich mit 11,4 Prozent bei NIO eingekauft habe.
Besonders spannend dabei ist die Tatsache, dass Baillie Gifford einer der ersten Investoren nach dem Börsengang beim Elektroautobauer Tesla war. Noch immer hält die britische Investmentfirma 7,4 Prozent der Aktien des First Movers im Bereich der Elektroautos. NIO ist nach Ansicht von DER AKTIONÄR allerdings die weitaus spannendere Wette im Vergleich zu Tesla. Nächstes Etappenziel: 10,00 Dollar.