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13.08.2024 Jochen Kauper

Volkswagen: Auch das noch...

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Volkswagen hat im zweiten Quartal angesichts der Probleme bei seinen größten Marken besser abgeschnitten als befürchtet. Dennoch kritisierten die Analysten die schwache Marge bei den Volumenmarken VW-Pkw, Seat/Cupra, Skoda und den leichten VW Nutzfahrzeugen. Ergebnis: Die Aktie rutschte zuletzt deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro. Jetzt wackelt sogar der pünktliche Roll-Out des wichtigen Elektromodells „Trinity".

Die Volkswagen-Gruppe wird die Markteinführung ihres Elektromodells Trinity auf der Timeline deutlich nach hinten schieben. Die Produktion soll erst Ende 2032 beginnen. Zuvor sollte das Modell im Jahr 2026 auf den Markt kommen. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf ungenannte Quellen.

VW-Chef Oliver Blume sagte, die Entscheidung sei Teil einer größeren Korrektur bei der Markteinführung von E-Fahrzeugen geschuldet, mit dem Ziel Investitionen besser zu verteilen und die Wiederholung früherer Software-Probleme zu vermeiden, so das Handelsblatt weiter. Auch die Produktion eines Nachfolgemodells des ID.4 und eines elektrischen SUV-Modells wird sich voraussichtlich verzögern.

"VW ist derzeit stark unter Stress. Von daher kann man nachvollziehen, dass große Projekte, die sehr kapitalintensiv sind, verschoben werden."

Ferdinand Dudenhöffer - Center Automotive Research

"VW ist derzeit stark unter Stress. Von daher kann man nachvollziehen, dass große Projekte, die sehr kapitalintensiv sind, verschoben werden. Allerdings sind solche Verschiebungen nicht dazu geeignet die Wettbewerbsposition zu verbessern", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research gegenüber DER AKTIONÄR.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Es ist ein weiterer Rückschlag für Volkswagen, was die Elektrifizierung des Produktportfolios angeht. Immer wieder hat das Unternehmen mit Software-Problemen zu kämpfen. Und während VW, was die Software und das Infotainment angeht, lediglich Standard liefert, glänzen die neuen Konkurrenten aus China mit feinster Software und einem am Kunden orientierten Infotainment.

„Es steht noch eine schwierige Zeit bevor. Die Star-Marke Porsche sieht Gegenwind in China und bei Elektroautos. Audi ist noch weit hinter seiner früheren Performance zurück und hat die vielen Vorstandswechsel in der Entwicklung noch nicht verdaut. Cariad sieht schwierig aus und wieso man auf ein Start-Up mit Rivian setzt, ist schwer verständlich“, fasst Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer die aktuellen Probleme des Volkswagen-Konzerns zusammen.

VW agiert längst nicht mehr aus einer Position der Stärke heraus. Allen voran im wichtigen Markt China sinkt der Marktanteil der Wolfsburger. Die chinesischen Hersteller punkten bei den Konsumenten dagegen mit erstklassiger Software und einem am Kunden orientierten Infotainment. VW liefert mit seinen ID.Modellen lediglich Standard.

DER AKTIONÄR bleibt für VW weiterhin zurückhaltend. Aktuell ist sicherlich viel im Kurs der VW-Aktie eingepreist. Aus charttechnischer Sicht liegt die nächste starke Unterstützung aus dem März 2020 bei 87,50 Euro. Auf diesem Niveau können Anleger ein Kauflimit platzieren.


Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..


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