VW-Chef Oliver Blume hat viele Baustellen zu managen: Der Marktanteil im wichtigsten Absatzmarkt in China sinkt, die Gewinne schmelzen dahin. Der Absatz von Elektroautos in Europa sowie in den USA kommt nicht in die Gänge, so dass die Erfüllung der Co2-Regelungen 2025 wackelt. Und dennoch sieht Analyst Philippe Houchois von Jefferies für die VW-Aktie deutliches Upside-Potenzial.
Der Marktanteil in China sinkt, die Software-Sparte Cariad läuft nicht, die ID.Modelle sind im Reich der Mitte nicht konkurrenzfähig. Hinzu kommen für Volkswagen die Herausforderungen für die CO2-Einhaltung im Jahr 2025. Im Vergleich zu allen Herstellern wäre VW davon am stärksten betroffen. „Unsere aktualisierte CO2-Auswirkungsanalyse zeigt, dass der VW-Konzern seinen EU-weiten BEV-Anteil auf 25 Prozent im Jahr 2025 gegenüber 13 Prozent im Jahr 2023 verdoppeln muss, um die CO2-Compliance zu erreichen, was aus heutiger Sicht sehr schwierig aussieht“, so UBS-Analyst Patrick Hummel in einer Studie. Hummel sieht die VW-Aktie erst bei 84 Euro fair bewertet.
Ganz anderer Ansicht ist Philippe Houchois von Jefferies. Es sei ein "neues Gefühl der Entschlossenheit" zu spüren, schrieb Houchois in seinem Kommentar nach einer Roadshow mit Blick auf die Restrukturierung. Sein Kursziel für die VW-Aktie lautet 140 Euro.
E-Autos unter 25.000 Euro erst Ende 2025
Fakt ist: Die ID-Modelle liefern bei Software und Infotainment allerhöchstens Standard. Neue Modelle, Gamechanger, sind nicht in Sicht. Erst Ende 2025 sollen Elektroautos für unter 25.000 Euro kommen. „Geplant sind hier zwei neue Kompaktwagen, einer von VW und einer von CUPRA, sowie zwei kleine SUVs, je einer von Škoda und einer von VW. Ab 2027 wird die Markengruppe Core in Europa auch Elektro-Fahrzeuge um 20.000 Euro anbieten. Damit erfüllen die Volumenmarken des Konzerns ihr Versprechen, Mobilität für Alle zu ermöglichen und den Einstieg in die E-Mobilität zu erleichtern“, so Christopher Hauss, Leiter Strategie- und Finanzkommunikation bei VW gegenüber dem AKTIONÄR.
VW muss sparen, Werke schließen und hat aktuell nicht die richtigen Antworten auf die innovativen Stromer der chinesischen Hersteller, die mittlerweile sogar ihre Modelle in Europa ausgerollt haben.
DER AKTIONÄR bleibt für VW weiterhin zurückhaltend. Dennoch ist aktuell sicherlich bereits viel im Kurs der VW-Aktie eingepreist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..