Volkwagen hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Hinzu kommt: VW will nach Tests mit autonom fahrenden Autos in Hamburg mittelfristig zur Serienreife übergehen. Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs gibt es noch obendrauf.
VW liegt gut im Rennen. Die Zahlen für die ersten drei Quartale lagen weiter über den Erwartungen der Analysten. Hinzu kommt, dass Volkswagen in Sachen selbst fahrende Autos ordentlich auf die Tube drückt. "Wir arbeiten an einem marktreifen selbstfahrenden System, das wir bereits ab Mitte der kommenden Dekade kommerzialisieren wollen", sagte der VW-Vizechef für Autonomes Fahren, Alexander Hitzinger, am Mittwoch in Hamburg. Die speziell ausgerüsteten und in Hamburg eingesetzten Elektro-Golfs seien bereits in der Lage, das Verkehrsgeschehen für rund zehn Sekunden vorauszuberechnen. Dies geschehe mit Hilfe der Daten, die seit April auf der von der Hansestadt eingerichteten Strecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF) gewonnen wurden.
"Herkulesaufgabe"
Dennoch sei vollautonomes Fahren im großen Stil - mit mehr als 100.000 Fahrzeugen - "eine Herkulesaufgabe", ergänzte Hitzinger. Der Konzern hatte kürzlich erklärt, bis zur Mitte der 2020er Jahre eine kommerzielle Nutzung selbstfahrender Autos anzustreben.
Goldman Sachs: 193 Euro für die VW-Vorzüge
Die US-Investmentbank Goldman Sachs sieht die VW-Strategie derzeit sehr positiv. Neue Anreize der Bundesregierung zur Förderung von Elektrofahrzeugen könnten sich vorteilhaft auswirken auf die Gesamtbetriebskosten, schrieb Analyst George Galliers in einer Studie anlässlich des Produktionsstarts des ID.3-Elektromodells von Volkswagen. Der Produktionsbeginn sollte Investoren zuversichtlich stimmen. Galliers Kursziel lautet 193 Euro.
VW hat im Vergleich zu BMW und Daimler die klarste Strategie. Konzernchef Herbert Diess setzt voll auf das Thema Elektromobilität. Der ID.3 soll Emotionen wecken und für VW den Durchbruch in Sachen E-Mobility bereiten. Hinzu kommen der e-tron von der Premium-Tochter Audi und der Taycan des Luxusautobauers Porsche. Der VW-Konzern hat gute Chancen mit seiner Elektroautostrategie neue Emotionen bei den Käufern zu wecken und den Massenmarkt zu erobern.
Die Aktie ist seit Jahresbeginn um 28 Prozent geklettert. Daimler liegt mit 14 Prozent vorne, BMW hinkt mit einem Plus von 1,8 Prozent weiter hinterher. Die VW-Aktie ist aktuell eine Halteposition. Das Potenzial bis zum horizontalen Widerstand von 179,28 Euro wurde nahezu ausgeschöpft. Eine Konsolidierung wäre die logische Folge. Dennoch: Bleibt der Gesamtmarkt weiter bullish, kann die Aktie aus technischer Sicht durchaus bis 191,78 Euro laufen. Hier liegt der nächste starke horizontale Widerstand aus dem Jahr 2018.
(Mit Material von dpa-AFX).