+++ 5 heiße Tech-Aktien aus der zweiten Reihe +++
Foto: Shutterstock
Heute, 10:00 Jochen Kauper

Volkswagen-Aktie dreht auf – ist das Tief erreicht?

-%
Volkswagen Vz.

Der kriselnde Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal wie erwartet einen herben Gewinneinbruch erlitten. Ein schwaches Branchenumfeld mit weniger Fahrzeugverkäufen sowie der angestoßene Kapazitäts- und Stellenabbau im Konzern sorgten für eine Milliardenbelastung. Der Konzerngewinn nach Steuern sackte um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ab. Der Umsatz fiel dagegen nur um ein halbes Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.

Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen einen Umsatz in Höhe von 75,3 Milliarden Euro erwartet - knapp 5 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis schätzten die Experten auf 3,44 Milliarden Euro. Minus 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert.

Volkswagen VW I.D., autonomes Elektroauto ID auf der 67. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) - shutterstock_776644627
Foto: Grzegorz Czapski/Shutterstock
Volkswagen I.D.

Die Kernmarke VW Pkw machte zwar im dritten Quartal mit 21,3 Milliarden Euro mehr Umsatz als ein Jahr zuvor, der operative Gewinn fiel jedoch um knapp 23 Prozent auf 375 Millionen Euro. Die entsprechende Umsatzrendite rutschte im Jahresvergleich von 2,4 auf 1,8 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Der neue VW ID.7 fährt auf einer Landstraße
Foto: VW
VW ID. 7

Das dritte Quartal sei geprägt gewesen von Restrukturierungslasten, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi in einer ersten Reaktion auf die Zahlen. Der Barmittelzufluss aus dem Autogeschäft sei aber stark gewesen und die Liquidität bleibe hoch. Asumendi hat die Einstufung für Volkswagen mit einem Kursziel von 128 Euro auf "Neutral" belassen.

Das dritte Quartal sei wie nach der Gewinnwarnung vom September zu vermuten gewesen, schrieb Analyst Tom Narayan von der kanadische Bank RBC. Sein Kursziel für die Aktie lautet 102 Euro.

VW ID.3
Foto: supergenijalac/Shutterstock
VW ID.3

Stifel-Analyst Daniel Schwarz erwartet in den nächsten Tagen harte Verhandlungen des Konzerns mit der Arbeitnehmerseite. Für die Anleger seien die Kosteneinschnitte aber positiv. Schwache Resultate im dritten Quartal würden vom Markt angesichts der Gespräche mit den Gewerkschaften wohl nicht negativ gewertet werden.

"Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen, dass es zur geplanten VW-Restrukturierung in Deutschland keine Alternative gibt", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Trotz der schlechten Zahlen drehte die VW-Aktie im Handelsverlauf von 86,12 Euro im Tief auf 91,42 Euro nach oben. Aktuell notiert das Papier sogar 2,5 Prozent im Plus. Sind alle negativen Nachrichten auf dem Tisch? Wohl kaum.
Im wichtigsten Automarkt der Welt China verliert Volkswagen mehr und mehr an Boden gegenüber den neuen Herausforderern BYD, Nio, Xiaomi oder Xpeng. Im  Reich der Mitte ist VW mit seinen ID.Modellen nicht konkurrenzfähig. Neue Elektroautos, die durch die Kooperation mit Xpeng in China ausgerollt werden, sollen erst 2026 kommen. Die üppigen Gewinne im Reich der Mitte, mit welchen die Probleme und mickrigen Marge innerhalb der Kernmarke kaschiert werden konnte, sind Vergangenheit. Alle Augen sind nun auf die anstehende Restrukturierung gerichtet.



Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Volkswagen Vz. - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern