Tesla mischt die traditionellen Automobil-Hersteller auf. Der Elektro-Auto-Pionier kommt mittlerweile auf einen Börsenwert von 230 Milliarden Euro. Wohingegen die Börsianer Volkswagen eine Marktkapitalisierung von nur 70 Milliarden Euro zugestehen. Ist die Tesla-Aktie Rückschlags gefährdet oder hat VW Potenzial?
Tesla spielt in einer eigenen Liga. Die Börsianer honorieren die Position von Tesla sowohl im Bereich der Elektroautos sowie die Tatsache, dass Elon Musk bei dem wichtigen Thema autonomes Fahren weit vorausgeeilt ist.
"Der Wettbewerbsvorsprung von Tesla bleibt nicht beim batterie-elektrischen Autos stehen."
Während die traditionellen Autobauer auf Zulieferer und klassische Halbleiterhersteller vertrauen, hat Tesla sein eigenes Betriebssystem geschaffen. Das gesamte Fahrzeug wird mit einer eigenen Software gesteuert. „Der Vorteil dieser Strategie wird sich in einigen Jahren zeigen, wenn das Auto noch stärker zur digitalen Plattform wird. Der Wettbewerbsvorsprung von Tesla bleibt nicht beim batterie-elektrischen Autos stehen“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Auch VW-Chef Herbert Diess blickt neidvoll auch die „Architektur“ eines Tesla. Diess bereiten vor allem die Assistenzsysteme von Tesla „Kopfschmerzen“. Die rund 500.000 Teslas, die auf den Straßen rund um den Globus unterwegs sind, funktionieren laut Diess wie ein „neuronales Netz“. Kontinuierlich würden diese Daten sammeln. „Digitalisierung spielt in Zukunft eine Schlüsselrolle. Und genau das kann Elon Musk“,sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer.
60 Milliarden für E-Autos, Digitalisierung und autonomes Fahren
Dennoch: Auch Volkswagen investiert zig Milliarden in Thema wie Elektromobilität, selbst fahrende Autos sowie die Digitalisierung. 60 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren. Der ID.3 wird als Alternative zum Model Y kommen. Darüber hinaus hat VW die Umbauplanung für sein künftig zweites reines E-Auto-Werk in Emden weiter konkretisiert. Ab der ersten Jahreshälfte 2022 soll dort das Elektro-Sportgeländewagen ID.4 entstehen, später sollen weitere rein elektrische Modelle hinzukommen. Rund eine Milliarde Euro will der größte Autokonzern der Welt dafür in Ostfriesland investieren. Ziel des VW-Konzerns ist es, noch im Jahr 2020 auf der MEB-Plattform 100.000 ID.3 und ID.4 fertig zu stellen.
VW ist auf dem richtigen Weg. Jedoch muss sich das Team um VW-Chef Herbert Diess sputen, den Rückstand zu Tesla so schnell wie möglich aufzuholen. Die Aktie von VW braucht dennoch neue Impulse. Aus technischer Sicht bekommt das Papier Unterstützung durch den Support bei 132,45 Euro. Nach oben ergibt sich erst Potenzial, sobald das Papier den Widerstand bei 144,90 Euro nimmt. Ein neues Kaufsignal ergibt sich, sobald die VW-Aktie die 200-Tage-Linie bei 150,74 Euro überwindet. Mit 230 Milliarden Euro Börsenwert ist Tesla derzeit sicherlich zu teuer.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.