Seit Wochen kennt die Aktie von Vodafone nur noch die Richtung nach oben. Der Einstieg von Cevian und Berichte über eine Konsolidierung in mehreren Märkten der Telekombranche haben die Papiere wieder zum Leben erweckt. Nun scheint es in Italien ernst zu werden, Vodafone könnte den schwierigen Markt verlassen.
Man habe Vodafone Italien ein Angebot für die Übernahme des gesamten Geschäfts unterbreitet, so der Chef des Wettbewerbers Iliad, Thomas Reynaud, am Dienstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Weitere Einzelheiten etwa zum Fortschritt möglicher Verhandlungen wollte Iliad allerdings nicht preisgeben.
Neben Spanien gilt vor allem auch Italien als eines der Sorgenkinder von Vodafone. Beide machen jeweils etwa ein Zehntel des gesamten Gruppen-Service-Umsatzes aus. Seit mindestens fünf Quartalen in Folge beklagt Vodafone Italien teils drastisch sinkende Einnahmen. Grund dafür sind andauernde Preiskämpfe zwischen Vodafone Italien, Iliad, Telecom Italia und Wind Tre. So wirbt Iliad auf seiner Webseite etwa mit 120 Gigabyte Internetvolumen und unbegrenzter Telefonie und SMS für unter zehn Euro – in Deutschland bekommen Kunden für den Preis nur deutlich weniger.
Analyst Andrew Lee von Goldman Sachs wertet die Berichte über eine weitere Konsolidierung des italienischen Mobilfunkmarktes positiv. Auch den Einstieg eines zweiten aktivistischen Investors – nach Cevian hat auch Coast Capital zugegriffen – lobte er. Er führt die Aktie auf der „Conviction Buy List“ mit Kursziel 185 Pence – das sind umgerechnet 2,20 Euro.
Es hat lange gedauert, bis die Vodafone-Aktie endlich Fahrt aufgenommen hat. Doch die Geduld bei der AKTIONÄR-Altempfehlung hat sich nun ausgezahlt. Die aktivistischen Investoren sollten weiter für Impulse sorgen. Auch ein Deal in Italien dürfte der Aktie Schwung verleihen. Gewinne laufen lassen!
Mit Material von dpa-AFX