Der französische Medienkonzern Vivendi hat die Erwartungen im zweiten Quartal klar verfehlt und zählt heute zu den schwächsten Werten an der Pariser Börse. Besonders die Pay-TV-Sparte belastet das Konzernergebnis. Erste Analystenhäuser melden sich zu Wort.
Gewinneinbruch
Im vergangenen Quartal brach das operative Ergebnis um satte 41,5 Prozent auf 174 Millionen Euro ein – Experten rechneten dagegen mit 247 Millionen Euro. Auch der Umsatz reduzierte sich um zwei Prozent auf 2,55 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In erster Linie sorgen die sinkenden Einnahmen im Pay-TV-Segment für das schlechte Ergebnis. Vivendi versucht die Kosten in dem Bereich um 300 Millionen Euro zu senken, damit die Bezahlsender „Canal-Plus“ im Jahr 2018 wieder profitabel sind.
Goldman Sachs unbeeindruckt: „Buy“
Trotz der schlechten Zahlen hebt die US-Investmentbank Goldman Sachs weiterhin den Daumen und erhöhte das Kursziel von 20,70 Euro auf 21,10 Euro. Vivendi bleibt unverändert auf der „Conviction Buy List“ der Amerikaner. Die Analystin Lisa Yang passt die Schätzungen für das Jahr 2017 aufgrund der angekündigten der Sparmaßnahmen nach oben an.
Anderer Meinung ist die Investmentbank Barclays: Die Briten halten an der Verkaufsempfehlung fest und belassen das Kursziel bei 16 Euro. Laut Analyst Julien Roch habe das Quartal schlechter abgeschnitten als erwartet und der Bewertungsaufschlag in der Medienbranche den Vivendi genießt sei nicht zu rechtfertigen.
Kaufen oder Verkaufen?
Die Analysten sind sich uneins – alles in allem bleibt die zukünftige Lage bei Vivendi unübersichtlich. Zu groß sind die Sorgen im Pay-TV-Bereich. Auch die charttechnische Verfassung spricht derzeit gegen einen Einstieg: Am Freitag verlieren die Papiere rund vier Prozent. Die wichtige Unterstützung bei 17 Euro wurde unterschritten - ein Test des diesjährigen Tiefs bei 15,08 Euro ist wahrscheinlich. DER AKTIONÄR rät den Anlegern von einem Einstieg ab.