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16.10.2016 Michel Doepke

Vita 34: Eiskalte Gewinne

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VITA 34 International

Vermehrt finden Stammzellen in der regenerativen Medizin Anwendung. Auf die Einlagerung dieser unbelasteten Zellen hat sich die Stammzellbank Vita 34 aus Deutschland spezialisiert – mit Erfolg.

Krankheiten therapieren und sogar Leben retten – möglich machen dies körpereigene oder körperfremde Stammzellen. Immer mehr Menschen sorgen für den Fall der Fälle vor und nutzen die Möglichkeit zur Einlagerung von unbelasteten menschlichen Zellen. Bereits bei der Entbindung eines Babys lassen Eltern vermehrt Stammzellen aus Nabelschnurblut und -gewebe entnehmen. In Deutschland hat sich die Stammzellbank Vita 34 aus Leipzig auf das stark wachsende Geschäft rund um Stammzellen spezialisiert.

Vielseitige Zukunftstherapie

Es ist schwer vorstellbar, dass ausgerechnet Blut und Gewebe aus der Nabelschnur eine der größten Hoffnungen im Bereich der regenerativen Medizin darstellt. Um dieses unwiederbringliche Gut zu sichern, entnehmen Ärzte und Hebammen bereits bei der Geburt die unbelasteten, viren- und keimfreien Stammzellen aus der Nabelschnur. Anschließend werden diese bei -190 Grad Celsius in Kryotanks zum Beispiel bei Vita 34 in Leipzig gelagert. Damit besteht ein Leben lang die Möglichkeit, durch körpereigene Zellen Krankheiten zu heilen oder zu therapieren. Seit Jahren nutzen Mediziner eingelagerte Stammzellen, um Krebserkrankungen, Hirnschädigungen bei Kindern und Störungen des blutbildenden Systems zu behandeln. Zudem rücken die unbelasteten Zellen vermehrt in den Fokus bei Knorpel- und Knochenproblemen. Auch bekannte Sportler machten bereits von einer Stammzellenkur zur Regeneration Gebrauch. Neben dem spanischen Tennis-Star Rafael Nadal wegen anhaltendender Knieprobleme ließ sich auch Fußball-Ikone Cristiano Ronaldo infolge einer Oberschenkelverletzung mit einer Stammzelltherapie erfolgreich behandeln. Mit diesen medizinischen Erfolgen ergibt sich ein hohes Marktpotenzial für Vita 34.

Starkes Wachstum

Durch internationale Vertriebskooperationen und Tochtergesellschaften wie StemCare und Vivocell Biosolutions baut Vita 34 sukzessive die Marktpräsenz aus. Vorstandsvorsitzender Gerth möchte den Konzern zu einem der größten Anbieter im Bereich der Stammzellbanken machen: „In drei Jahren soll Vita 34 zur Nummer 1 in Europa aufsteigen und weltweit zu den Top 5 der Stammzellbanken gehören.“ In diesem Zusammenhang strebt der Biotech-Konzern den Ausbau der bisherigen Marktanteile bei einer stabilen hohen Gewinnmarge (EBITDA) an. Bedingt durch die Übernahmen rechnet das Management in diesem Jahr lediglich mit einer Marge von acht bis zwölf Prozent. 2017 soll die Konsolidierung bereits beendet sein und wieder ein EBITDA von über 20 Prozent erzielt werden. Neben der steigenden EBITDA-Marge punktet der Konzern mit zunehmenden Umsatzerlösen, die sich aus zwei wesentlichen Teilen zusammensetzen. Zum einen verdient die Stammzellbank mit dem Einlagerungsprozess Geld. Je nach vereinbarter Lagerdauer und Inhalt der Konserven schwanken die einmaligen Einnahmen zwischen 1.990 und 4.800 Euro. Zum anderen fällt für jedes Stammzelldepot eine feste Jahresgebühr an. Diese variiert je nach Dauer und Einlagerung: Wenn nur das Nabelschnurblut aufbewahrt wird, fallen jedes Jahr 48,20 Euro an – wer darüber hinaus auch das Nabelschnurgewebe in Kryo­tanks einlagern möchte, zahlt an die Leipziger eine „Verwaltungsgebühr“ von 72,20 Euro pro Jahr. Vita 34 rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit Umsätzen in Höhe von circa 16 Millionen Euro. Durch die größtenteils planbaren Einnahmen ist die Stammzellbank seit 2009 (ausgenommen 2012) profitabel. Zudem schüttet Vita 34 seit 2014 eine Dividende aus. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015 erhielten die Aktionäre 0,16 Euro je Aktie – dies entspricht einer Dividendenrendite von 3,4 Prozent.

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Enormes Potenzial

Vita 34 befindet sich in einer aussichtsreichen Position. Langfristig wird die Stammzellbank weiter wachsen. Aktuell notieren die Papiere deutlich unter Buchwert. Mit dem Sprung aus dem Abwärtstrend und über die 200-Tage-Linie hat die Aktie in den letzten Wochen frische Kaufsignale geliefert. Spekulative Anleger greifen zu.

Dieser Artikel erschien bereits teilweise in der Ausgabe 39/16 von DER AKTIONÄR.

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