Lange Zeit waren die Aktien von Visa und Mastercard verlässliche Dauerläufer in den Depots vieler Anleger. Ganz so rund wie gewohnt laufen die Geschäfte in Zeiten von Corona und erstarkender Fintech-Konkurrenz dieses Jahr aber nicht. Jetzt werden die Kreditkarten-Giganten auch noch aufgrund ihrer Verbindungen zur Porno-Industrie attackiert.
Der Ärger begann mit einem Artikel in der New York Times – Titel: „The Children of Pornhub“. Darin wurde Pornhub unter anderem vorgeworfen, dass auf der Plattform zeitweise Sex-Aufnahmen von Minderjährigen zu finden waren. Visa und Mastercard gehören zu den Zahlungsabwicklern, die mit Mindgeek, dem Mutterunternehmen von Pornhub, zusammenarbeiten.
Visa und Mastercard haben laut einem weiteren Artikel (Link) inzwischen reagiert und überprüfen nach eigenen Angaben ihre Geschäftsverbindung zu Mindgeek. American Express hat bereits eine Richtlinie gegen die Nutzung seiner Kreditkarten zum Kauf von Erwachseneninhalten im Internet. Paypal hat vergangenes Jahr aktiv Zahlungen für Pornhub gesperrt.
Please read this https://t.co/MCSoL0OoBj In your mind replace the victims with your daughter or son. We could fix this problem by making it illegal for porn sites to allow content to be posted before review by a monitor, and ages and consents of participants validated.
— Bill Ackman (@BillAckman) December 5, 2020
Der aktivistische Investor und Gründer des bekannten Hedgefonds Pershing Square, Bill Ackman, forderte am Wochenende via Twitter, die Kreditkarten-Giganten sollten ihre Zusammenarbeit mit Mindgeek sofort einstellen, bis das Problem gelöst ist.
Bereits vor den Vorwürfen war Mastercard keine AKTIONÄR-Empfehlung mehr. Auch Visa ist nur noch eine Position zum Halten. Die aktuellen Vorwürfe könnten Investoren vergraulen, wenn die Unternehmen nicht konsequent reagieren.