Der US-Kreditkartenkonzern Visa hat Gewinn und Erlöse im vergangenen Geschäftsquartal kräftig gesteigert. In den drei Monaten bis Ende März verdiente das Unternehmen unter dem Strich 3,6 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) und damit 21 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Aktie konnte nachbörslich deutlich zulegen.
Zudem gab Visa am Dienstag nach US-Börsenschluss einen Umsatzanstieg um 25 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar bekannt. Insgesamt legte das abgewickelte Zahlungsvolumen um 17 Prozent zu, vor allem dank eines starken Anstiegs von Transaktionen im Ausland.
Vorstandschef Alfred Kelly sprach von einem starken Quartal – die Auswirkungen der zu Jahresbeginn grassierenden Virus-Variante Omikron seien nur von kurzer Dauer gewesen und die weltweite konjunkturelle Erholung von der Corona-Krise habe sich letztlich fortgesetzt. Bei Anlegern kamen die Quartalszahlen gut an, die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um mehr als vier Prozent. Visa rechnet weiter mit florierenden Geschäften, so dürfte ein Comeback des Reiseverkehrs die internationalen Kreditkartenzahlungen weiter anschieben.
In der vergangenen Woche hatte bereits American Express Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen hat zu Jahresbeginn ebenfalls starke Geschäftszuwächse verbucht, angesichts hoher Ausgaben aber trotzdem weniger verdient. Höhere Kreditkartenumsätze ließen die Erlöse im ersten Quartal im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar (10,8 Milliarden Euro) steigen, so der Visa- und Mastercard-Rivale.
Auch Vorstandschef Stephen S. Squeri hob die anhaltende Erholung der Reisebranche von der Corona-Krise als positiven Faktor hervor. Dennoch fiel der Gewinn um sechs Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. American Express nahm viel Geld für Werbe- und Bonusprogramme in die Hand. Die Ausgaben legten im Jahresvergleich um 34 Prozent zu. Dennoch übertraf das Quartalsergebnis die Markterwartungen.
Am Donnerstag wird der dritte im Bunde – Mastercard – seine Ergebnisse präsentieren.
DER AKTIONÄR hat American Express und Visa vor rund einem respektive zwei Jahren zum Kauf empfohlen. Beide Werte befinden sich seitdem deutlich im Plus. Anleger bleiben an Bord, sichern ihre Position aber mit Stopps bei 125,00 Euro (American Express) und 150,00 Euro (Visa) nach unten ab.