Visa ist genau 15 Jahre an der Börse. Der größte Kreditkartenanbieter der Welt hatte sich für sein IPO den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht: die Finanzkrise. Doch kein Problem für Visa – das Unternehmen setzt in Sachen Burggraben, Wachstum und Margen seit jeher Maßstäbe. Auch 2023 ist die Aktie heiß begehrt.
Am Freitag kletterte Visa auf 237,48 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 52 Wochen. Folglich hat die Aktie ein starkes Kaufsignal generiert.
Seit dem IPO liegt Visa nun – inklusive Dividenden – mit 2.300 Prozent im Plus. Der S&P 500 ist in diesem Zeitraum um lediglich 353 Prozent gestiegen. Wer zum Börsengang nur 2.000 Euro in Visa investiert hat, besitzt nun 48.000 Euro.
Ohne Frage wäre die Ausbeute sehr viel höher ausgefallen, wäre Visa – wie die meisten aussichtsreichen Unternehmen – früher an die Börse gegangen. Immerhin gibt es die Gesellschaft bereits seit 1958. Die Kennzahlen sind schon lange famos.
Und sie wurden immer besser. Trotz hoher Inflation und Wirtschaftsschwäche wird Visa 2023 den Umsatz voraussichtlich um elf Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar steigern. Beim EBITDA erwarten die Analysten 25,7 Milliarden Dollar, was eine Marge von 71 Prozent ergibt – kaum ein Unternehmen arbeitet dermaßen profitabel.
Wie das kommt? Weltweit sind 1,2 Milliarden Visa-Kreditkarten im Umlauf, 410 Millionen davon in den USA. Mehr Kundenwachstum geht kaum, teures Marketing ist damit nicht nötig. Visa verdient an jeder Transaktion mit, die eigenen Ausgaben halten sich sehr in Grenzen.
Nach dem Break auf ein neues 52-Wochen-Hoch ist der Weg bis zum 252,67 Dollar frei. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie (empfohlen in Ausgabe 14/2020, Performance: 45 Prozent) bullish.