Gestiegene Kreditkartenzahlungen angesichts der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Krise haben Visa zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. Die Aktie von Visa kann nachbörslich leicht zulegen.
In den drei Monaten bis Ende September verdiente der US-Finanzriese unter dem Strich 3,6 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) und damit 68 Prozent mehr als im stark von der Pandemie belasteten Vorjahreszeitraum. Die konzernweiten Erlöse legten um 29 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu, wie Visa am Dienstag nach US-Börsenschluss in San Francisco mitteilte.
Der Boom bei Online-Zahlungen hält an, zudem kommt das internationale Geschäft des Unternehmens wieder deutlich besser in Gang, nachdem während der Corona-Krise etwa viele lukrative Flug- und Hotelbuchungen weggefallen waren. Dank der Erholung des Reiseverkehrs nahmen Auslandszahlungen wieder kräftig zu. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, deshalb sei Visa für die Zukunft sehr gut aufgestellt, sagte Vorstandschef Alfred Kelly.
Verbraucher müssen sich beim Geldabheben oder Bezahlen mit der Girocard im Ausland auf Neuerungen einstellen. Ab 1. Juli 2023 dürfen nach einer Entscheidung des US-Visa-Konkurrenten Mastercard keine Maestro-fähigen Girokarten mehr ausgegeben werden, die den Einsatz der beliebten Zahlungskarte außerhalb Deutschlands ermöglichen.
"Wenn Maestro wegfällt, dürfte Girocard unter Druck geraten. Die US-Konzerne Mastercard und auch Visa pushen derzeit ihre eigenen Zahlungskartensysteme (Debitkarten)", sagte Claudio Zeitz-Brandmeyer vom Verbraucherzentrale-Bundesverband am Donnerstag.
Die Aktie von Visa hat zuletzt wieder nach oben drehn können. Derzeit kämpft das Papier mit der 90-Tage-Linie. Kann diese nachhaltig überwunden werden, dürfte das Papier wieder in Richtung des Ende Juli bei 252,67 Dollar markierten Allzeithochs laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)