Die Börse hakt die gruseligen Wochen, die hinter dem Einzelhandel liegen, ab und sieht optimistisch nach vorne. Dabei richtet sich der Blick der Anleger auf einen indirekten Top-Profiteur des Trends zu noch viel mehr E-Commerce: Visa. Die Aktie des Kreditkartenanbieters hat zuletzt wichtige Widerstände überwunden.
Visa hat sich an der Börse eindrucksvoll zurückgemeldet. Seit dem Tief im März hat die Aktie 43 Prozent zugelegt und dabei 50-, 100- und 200-Tage-Linie hinter sich gelassen. Der horizontale Widerstand bei 194 Dollar sollte kein großes Hindernis darstellen. Fällt er, wartet als nächstes der Widerstand zwischen 200 und 208 Dollar.
Danach gibt es nur noch eine Hürde: das Rekordhoch bei 214,17 Dollar.
Zwar leidet auch Visa kurzfristig unter der Konsumflaute wegen Corona. Doch langfristig profitiert der US-Konzern gleich doppelt: Zum einen hat die Corona-Krise den Trend zum bargeldlosen Bezahlen massiv beschleunigt. Zum anderen hat die Pandemie die Einkäufe im Netz befeuert. Ein Trend, der nachhaltig ist und sehr wahrscheinlich weiter an Dynamik gewinnen wird.
Die Analysten von eMarketer erwarten bis 2023 ein Volumen beim Onlinehandel von 6.500 Milliarden Dollar. 2019 waren es gerade einmal 3.500 Milliarden Dollar.
Jeder Vierte zahlt im Netz per Kreditkarte. Hiervon profitiert Visa als unangefochtener Marktführer (50 Prozent Marktanteil weltweit) überproportional.
Visa zählt mit einer Performance von 1.700 Prozent seit dem Börsengang 2008 zu den besten Aktien überhaupt auf dem Kurszettel. Das KGV für 2021 von 33 erscheint üppig. Doch in der Post-Corona-Zeit wird Visa im Leben vieler Millionen Menschen eine noch größere Rolle spielen, weswegen die Bewertung in Ordnung geht. Die Aktie bleibt ein Kauf. Wer es spekulativ mag, kauft den Call-Optionsschein mit der WKN HZ0MH0.