Die Papiere von Visa haben zuletzt wieder den Weg nach oben gefunden. Auf Wochensicht steht bisher ein Plus von rund drei Prozent zu Buche. Nachdem der weltweit US-Kreditkarten-Gigant jüngst in Afrika eine Milliarde Dollar investiert hatte, wird das Unternehmen nun in gleicher Größenordnung auch in Südamerika aktiv.
Konkret hat der im Dow Jones gelistete Konzern ein Fintech-Unternehmen namens Pismo in Brasilien übernommen. Der Kaufpreis soll bei einer Milliarde Dollar liegen. Das südamerikanische Unternehmen bietet eine cloudbasierte Plattform zur Unterstützung von Bankdienstleistungen und Kartenausgabe für Debit-, Prepaid- und Kreditkarten. Dabei ist man nicht nur in Lateinamerika unterwegs, sondern es werden auch europäische, asiatisch-pazifische und europäische Märkte adressiert. Das Besondere an dem Deal: Der große Konkurrent Mastercard hatte auch um die Fintech-Plattform gebuhlt – und den Kürzeren gezogen.
Auch die jüngsten US-Konjunkturdaten spielen dem Kreditkarten-Riesen in die Karten. Sowohl das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als auch die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen besser als gedacht aus. Und auch die US-Inflation scheint rückläufig zu sein - die Kernrate der privaten Konsumausgaben, also die Änderung der Waren- und Dienstleistungspreise, ist in den USA im Mai gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent gestiegen – erwartet wurden 4,7 Prozent.
Die Visa-Aktie, die zum Wochenausklang im frühen US-Handel im Plus notiert, hält sich damit weiter stabil auf hohem Niveau. Das Allzeithoch (256 Dollar) könnte mittelfristig geknackt werden, da sich die Welt mehr und mehr in Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft bewegt. Die Amerikaner sind globaler Marktführer und dürften von diesem Trend überproportional profitieren. Kurzum: Investierte bleiben dabei.