Die verblüffende Rally von Vinfast Auto kam am Dienstag zu einem plötzlichen Stillstand und vernichtete 83 Milliarden Dollar an Marktwert. Der defizitäre Hersteller von Elektroautos stürzte in New York um 44 Prozent ab und beendete damit eine sechstägige Gewinnsträhne. Das Unternehmen war zwischenzeitlich der viertwertvollste Autobauer auf dem Kurszettel.
Die Aktie des vietnamesischen Autoherstellers Vinfast war seit dem Debüt als SPAC am 15. August bis zum Börsenschluss am Montag um 688 Prozent gestiegen. Am Mittwoch kam die Kletterpartie ins Stocken. Die Aktie stürzte im Handelsverlauf um 44 Prozent ab. 83 Milliarden Dollar Börsenwert waren innerhalb kürzester Zeit futsch.
Trotz des Verlustes ist Vinfast mit einer Marktkapitalisierung von fast 95 Milliarden Dollar immer noch größer als Volkswagen oder Mercedes-Benz.
Grund für die aberwitzigen Kurssprünge von Vinfast ist der geringe Streubesitz. Nur ein Prozent aller Aktien sind an der Börse in New York frei handelbar.
Der Börsenwert von Vinfast ist allein mit den Fundamentaldaten schwer zu rechtfertigen.
Der Autohersteller verkaufte im Jahr 2022 weltweit nur 24.000 Autos. Der Nettoverlust erreichte im ersten Quartal dieses Jahres fast 600 Millionen Dollar.
Es ist davon auszugehen, dass dieser in naher Zukunft noch weiter klettern wird, da der EV-Hersteller die Fahrzeugproduktion ausbaut.
Das Unternehmen hat vier Modelle im Portfolio. Auf dem US-Markt vertreibt Vinfast derzeit die elektrische Limousine VF8 und den Elektro-SUV VF9. Der siebensitzige VF9 beginnt bei 83.000 Dollar und hat eine Reichweite von rund 300 Meilen. Die Geländewagen VF6 und VF7 sind in Kürze erhältlich.
"Die aktuellen Bewertungen von Vinfast sind nicht tragbar", sagt David Blennerhassett, ein Analyst, der auf der Smartkarma-Plattform publiziert. "Und weil nur so wenige Vinfast-Aktien verfügbar sind, wird jeder, der, sagen wir, 50.000 Aktien kauft, die Aktie anschieben", ergänzt Blennerhassett.
Die Bewertung von Vinfast ist jenseits von Gut und Böse. Gut möglich, dass die Aktie weiterhin nach oben oder unten wilde Kurssprünge vollziehen wird. Grund ist der geringe Streubesitz von nur einem Prozent. Anleger meiden die Aktie.