Wer Konsolen und Spiele von Nintendo kennt, weiß: Kaum ein Videospielkonzern ist kreativer. Das neu vorgestellte Produkt Nintendo Labo ist hierfür der Beweis.
Am Mittwochabend stellte Nintendo sein neues Produkt vor. Kein Videospiel – sondern ein Bastelpaket aus Pappe. Aus vorgestanzten und nummerierten Pappebögen baut man sich etwa eine Angelrute oder ein Klavier. In diese Konstruktion wird dann der Switch-Controller eingefügt. Der Controller erkennt nun, ob hektisch an der Angel gekurbelt oder welche Taste auf dem Klavier angeschlagen wird.
Zum Start von Labo am 27. April werden zwei Sets veröffentlicht: ein Robot-Kit (Roboter-Anzug) und ein Variety-Kit (unterschiedliche Spielzeuge). Der Preis von 80 bzw. 70 Dollar ist dabei nicht günstig für Pappspielzeug. Doch die Kombination aus kreativer Bastelarbeit und digitalem Spielspaß könnten es zu einem klassischem Geschenk für Eltern an Kinder machen. Ein Spielzeug für Erwachsene ist Labo definitiv nicht.
Das Papp-Spielzeug zeugt erneut vom kreativen Genie im Hause Nintendo. Der Videospiel-Konzern kann zwar technisch nicht mit den Konkurrenten Sony und Microsoft gleichziehen – was sich in der mauen Unterstützung von Drittanbieterspielen widerspiegelt. Nintendo punktet dafür aber mit Ideen.
Der aktuelle Erfolg von Nintendo lässt sich leicht an der Entwicklung des Aktienkurses ablesen. Die neue Switch-Konsole kann erste Verkaufserfolge feiern und sorgt für einen anhaltenden Aufwärtstrend. Insbesondere die Veröffentlichung des Spiele-Hits Super Mario Odyssey konnte zum Weihnachtsgeschäft die Konsolenverkäufe noch einmal ankurbeln.
Im laufenden Geschäftsjahr dürften sich die Erlöse mehr als verdoppeln. Auch die erwartete Gewinnentwicklung der nächsten Jahre kann sich sehen lassen: Weist Nintendo 2018 noch ein KGV von 43 auf – dürfte diese Kennzahl im Geschäftsjahr 2019 nur noch bei 22 liegen.
DER AKTIONÄR empfielt die Gewinne laufen zu lassen. Kursziel liegt bei 375,00 Euro.