Ab heute ist es soweit. Die Investment-Firma Altaba startet am Montag den Verkauf ihrer Alibaba-Anteile. Altaba hält rund elf Prozent an Alibaba und ist nach der Softbank der zweitgrößte Anteilseigner. Der Verkauf könnte die Alibaba-Aktie in den kommenden Handelstagen unter Druck setzen.
Ab dem 20.Mai werden privat und über den Offenmarkt vorerst bis zu 50 Prozent der Alibaba-ADRs durch Altaba verkauft. Damit verfolgt die nach der Fusion zwischen Yahoo und Verizon übriggebliebene Investment-Firma einen Anfang April angekündigten Plan.
Insgesamt sollen die gesamten Anteile liquidiert werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Aktionäre in einer außerordentlichen Versammlung am 27. Juni ihre Zustimmung erteilen.
Analysten sehen kurzfristige Kursschwächen
Die Analysten von Jefferies meinen, dass der Verkauf nur zu einem kurzfristigen Überhang führen dürfte. Die Jefferies-Analysten sehen langfristig eher die Fundamentaldaten im Fokus der Investoren.
Die Analysten der Deutschen Bank sind weniger optimistisch. Sie ziehen Statistiken heran, nach denen sich Anteilsverkäufe durch frühe Investoren negativ auf den Kurs ausgewirkt haben. Als Beispiel nennen sie Tencent und Yahoo Japan. Dennoch sind laut der Deutschen Bank ebenfalls die Fundamentaldaten der größere Treiber für die Aktienperformance.
Zu bedenken ist auch, dass der Verkauf seit längerem bekannt ist. Kurzfristig orientierte Anleger sollten daher nicht auf eine Kursschwäche von Alibaba setzen.
Langfristige Entwicklung entscheidend
DER AKTIONÄR meint: Alibaba ist stark unterwegs – das haben die jüngsten Zahlen erneut unterstrichen. Langfristig sollte Alibaba in zahlreichen Geschäftsbereichen weiterhin rapide wachsen.
Ein potenzieller Rücksetzer durch den Altaba-Verkauf in Richtung 200-Tage-Linie bei 165 Dollar ist eine Kaufchance für langfristig orientierte Anleger. Lediglich einem eskalierenden Handelskrieg und einem weltweiten Abrutschen der Aktienmärkte würde sich die Aktie des Unternehmens wohl nicht entziehen können.