Sportartikelhersteller Nike hat kurstechnisch keinen Grund, sich zu verstecken: Mit einem Plus von 32 Prozent gehört der Branchenprimus in den vergangenen zwölf Monaten mit zu dem Besten, was der Dow Jones aktuell zu bieten hat. Eine Performance, von der Adidas (+1 Prozent) derzeit nur träumen kann. Allerdings gibt es einen, der noch deutlich besser ist: Lululemon mit einem Plus von 42 Prozent! DER AKTIONÄR und die Redaktion von 800% haben sich angesehen, ob die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau ein Kauf ist oder Anlegerinnen und Anleger lieber abwarten.
Lululemon ist ohne jeden Zweifel eine DER Erfolgs- und Wachstumsgeschichten der vergangenen Jahre: Seit dem Börsenstart 2007 gelang der Aktie ein annualisiertes Wachstum von 31,7 Prozent. Insgesamt stehen seit dem IPO nicht weniger als knapp 5.000 Prozent Kurswachstum zu Buche. Seinen Börsenerfolg verdankt das Unternehmen vor allem zwei Dingen: Dem globalen Lifestyle- und Fitnessboom sowie seine hohe Beliebtheit unter jungen Verbraucherinnen und Verbrauchern - besonders angesehen ist Lululemon laut Marktforschern insbesondere bei zahlungskräftigen Konsumenten unter 30 Jahren.
Hohe Margen dank Yoga-Matten - und einer starken Marke
Der unglaubliche Erfolg war dabei alles andere als vorherzusehen: Lange war das Kerngeschäft der Verkauf von Yoga-Matten. Der allerdings profitierte in den vergangenen Jahren von dem immer größeren Bedürfnis einer Vielzahl von gestressten Menschen, einen entspannenden Ausgleich für ihren hektischen Alltag zu finden. Schnell realisierte Lululemon, dass sich neben Yoga-Matten auch herkömmliche Sportbekleidung gewinnbringend verkaufen lässt, wenn man sie nur geschickt mit einem hohen Markenwert versieht: Nicht umsonst ist die Bruttomarge von Lululemon mit 20,7 Prozent inzwischen größer als jene von Volumenhersteller Nike mit 16,4 Prozent.
Für die nahe Zukunft ist man bei Lululemon bestens gerüstet: Anders als bei Nike hatte man zuletzt nicht über Lieferkettenprobleme zu klagen. Mit dem digitalen und interaktiven Spiegel MIRROR wagt man außerdem den Einstieg ins Home-Fitness-Geschäft und dürfte damit auch den gefallenen Anlegerliebling Peleton weiter unter Druck setzen. Der bislang nur wenig diskutierte Clou: Mit MIRROR hat man beste Möglichkeiten, auch in Mark Zuckerbergs Metaverse einzusteigen!
Für zusätzliche Kursfantasie könnte außerdem ein Vorstoß von Nike sorgen: Hier ist man auf der Suche nach Designern für digitale Mode - die nämlich könnte im Internet der Zukunft ein Riesengeschäft werden! Lululemon wird nicht lange zögern und es Nike gleichtun und davon profitieren können, dass seine Kundinnen und Kunden Digital Natives sind, deren Zahlungsbereitschaft für digitale Güter eine sehr viel höhere ist, als jene älterer Verbraucherinnen und Verbraucher.
Langfristig hui, kurzfristig pfui
Um die langfristige Zukunft braucht man sich bei Lululemon also keine Sorgen zu machen: Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 17,4 Prozent in den vergangenen fünf Jahren liegt man schon jetzt vor Nike mit knapp 5 Prozent. Von Branchenkennern wird erwartet, dass Lululemon diesen Kurs auch künftig wird beibehalten können.
Kurzfristig allerdings wirkt die Aktie überkauft: Ausgehend vom Verlaufstief im Oktober hat das Papier in der Spitze eine beeindruckende Rally von 25 Prozent auf's Parkett gezaubert. Der Chart sieht verdächtig nach einer Fahnenstange aus: In den kommenden Wochen dürfte eine Konsolidierung folgen.
Wer dem aussichtsreichen Nike-Jäger eine Chance geben will, wartet aktuell auf bessere Einstiegskurse: Eine willkommene Chance dürfte ein Pullback an die 50-Tage-Linie bieten. Nebengeordnet ist auch ein Einstieg an der Unterstützung bei 415 Dollar denkbar, hier ist Lululemon für 2023 mit einem KGV von 51 bewertet. Das ist zugegeben teuer, allerdings war die Aktie aufgrund ihrer hohen Qualität noch nie besonders günstig.
Mit dem dynamischen Lifestylehersteller voll auf ihre Kosten gekommen sind Leserinnen und Leser des auf eine Laufzeit von sieben Monate angelegten Hebelprojektes 800% EXTREM, einem Ableger der erfolgreichen Langfriststrategie 800%-Strategie PLUS: Die jüngste Rallye bot ideale Bedingungen für einen Optionsscheintrade: Dieser konnte in nur wenigen Wochen mit einer Rendite von 89 Prozent abgeschlossen werden. Das hochspekulative Projekt startet bereits in der kommenden Woche in seine inzwischen zehnte Runde - die Teilnahme ist noch bis einschließlich Mittwoch, den 17. November möglich.