Verbio exklusiv: Wasserstoff wie Champagner – „Revolution in den USA“

Verbio-Chef Claus Sauter im Interview mit dem AKTIONÄR HSR. In vielen Regionen sieht er Chancen, doch es gibt wie immer auch einige Herausforderungen im Sektor. Wichtig zu betonen ist ihm vor allem eines.

Seit Erstempfehlung im Jahr 2019 liegt die Verbio-Aktie 330 Prozent im Plus. Zuletzt konsolidierte das Papier spürbar. Wir haben nun bei Verbio-Chef Claus Sauter nachgefragt.

Im Teams-Call stellt er zunächst klar: „Wir sind kein Biokraftstoffproduzent. Wir verwenden Biomasse und produzieren daraus erneuerbare Moleküle. Das ist Methylester, die Mineralölwirtschaft nennt es Biodiesel. Zudem produzieren wir Alkohol oder Ethanol und Biomethan, das gleiche Molekül wie Erdgas. Diese drei Moleküle kommen heute primär für Kraftstoffe zum Einsatz. Wenn der Verbrenner 2035 verboten wird, wird der Großteil unserer Moleküle in der Chemie einen Platz finden.“

Gegenüber dem AKTIONÄR Hot Stock Report sagt Sauter: „Nirgendwo in der Welt wird diese Tank in den Teller Diskussion so verbissen geführt wie in Deutschland.“ Ganz anders ist gerade die Situation in den USA: „Unsere neue Anlage ist eine Revolution für den US-Sektor.“ Was genau die Vorteile sind, skizziert er im Video-Beitrag im neuen AKTIONÄR TV:

„Hype Wasserstoff“

Kein Allheimmittel ist Wasserstoff, welcher bislang in der Regel aus Erdgas gewonnen wird. „Wir hätten mit Biomethan das dafür richtige Molekül“, so der Verbio-CEO. Aber: „Für mich ist die Wasserstoffdiskussion ein Hype. In der Stahlindustrie wird Wasserstoff zur Reduktion des Sauerstoffs im Eisenoxids eingesetzt. Da hat er eine wichtige chemische Funktion. Anders ist es beim Einsatz im Verkehr oder zur Verbrennung zum Heizen. Dann können Sie auch Champagner in den Ofen schütten. Es wird viel zu teuer werden.“ Doch: „Wenn der Markt kommt, wären wir da.“

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