Verbio hat in den letzten Monaten unter dem anhaltenden Druck auf die Ethanol- und THG-Quotenpreise gelitten, der insbesondere durch die massiven, fraglichen Biodiesel-Importe aus Asien resultierte. Nach einer rasanten Talfahrt hat die Aktie in dieser Woche erste Stabilisierungstendenzen gezeigt. Der Abwärtstrend ist aber noch intakt.
Seit der Abstieg des Unternehmens aus dem TecDAX am Montag umgesetzt worden ist, kann der Kurs zulegen. Mit Blick auf die Verluste seit September 2023 ist der Anstieg vom Tief bei 16,50 Euro um rund 17 Prozent zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch der seit September 2023 gültige Abwärtstrend rückt immer näher. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beträgt derzeit 35 Euro, wobei die Deutsche Bank mit 21 Euro die Messlatte weiterhin recht tief legt.
Über die operative Entwicklung bei Verbio hat DER AKTIONÄR bereits eingehend berichtet. „Kurzfristig stellen die Marktverwerfungen eine Belastung dar, jedoch wird sich langfristig unsere Strategie angesichts steigender THG-Quotenverpflichtungen in Deutschland und einer weltweit wachsenden Nachfrage nach grünen Molekülen positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken", so Vorstand Claus Sauter. „Die Internationalisierung und Produktdiversifikation auf Basis nachhaltig erzeugter Biomasse wird uns mehrere Standbeine außerhalb des deutschen beziehungsweise europäischen Verkehrssektors verschaffen."
Kurzfristig sieht sich Verbio also noch mit Gegenwind konfrontiert. Die Rückkehr zu fairen Marktbedingungen ist aber absehbar. Jede leichte Entspannung bei den Ethanol- und THG-Quotenpreisen würde die noch junge Erholungsbewegung der Aktie befeuern. Eine erfolgreiche Produktdiversifizierung und die dynamische Internationalisierungsstrategie, ohne dabei die Kosten aus den Augen zu verlieren, sollten der Aktie mittelfristig ebenfalls wieder frische Impulse liefern.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Verbio befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.