Verbio hat in den ersten Monaten des Jahres unter dem anhaltenden Druck auf die Ethanol- und THG-Quotenpreise gelitten. Mitte Mai hat das Unternehmen daher wie erwartet noch einmal über ein schwächeres Q3 im Fiskaljahr 2023/24 berichtet. Gleichzeitig hat Vorstand Claus Sauter aber auch ein deutlich besseres viertes Quartal in Aussicht gestellt. Die nächsten Geschäftszahlen gibt es offiziell am 26. September.
AKTIONÄR-Leser wissen: Operativ steht die Trendwende bei Verbio noch aus. Der Abwärtstrend aus dem zweiten Geschäftsquartal 2023/24 konnte im Q3 noch nicht umgekehrt werden. Im Schlussquartal ist aufgrund verbesserter Produktmargen und einer höheren Auslastung der Anlage in South Bend (USA) aber eine deutliche Steigerung des EBITDA zu erwarten.
Verbio baut seine Produktion in South Bend aus und wird dort künftig eine kombinierte Produktion von Bioethanol und Biomethan auf Basis der innovativen Verbio-Technologie und nach dem Vorbild der deutschen Verbio-Bioraffinerien anbieten. Mittelfristig dürfte die US-Expansion, die strategisch absolut sinnvoll erscheint, ungeachtet der Entwicklung in Europa einen deutlichen positiven Beitrag zu Umsatz und Gewinn liefern.
Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kaufempfehlung für die Aktie vor Kurzem zwar bestätigt, das Kursziel angesichts rekordniedriger Treibhausgas-Minderungsquoten allerdings erneut gesenkt – von 46 auf jetzt 32 Euro. Analyst Cornelis Kik sieht damit noch immer knapp 70 Prozent Kurspotenzial.
An der Großwetterlage hat sich bei Verbio zuletzt wenig geändert. Kurzfristig arbeitet die Aktie des Biosprit-Herstellers nach mehrmonatiger Talfahrt an einer Stabilisierung. Gelingt der in Aussicht gestellte Turnaround und rücken die mittelfristigen Aussichten bei den Investoren in den Fokus, dann dürfte die Aktie wieder den Vorwärtsgang einlegen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot weiterhin auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Verbio befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.