Kritische Aussagen zweier Bundesministerinnen belasten die Aktie von Verbio seit vergangenen Freitag massiv. Derzeit arbeitet das Papier an einer charttechnischen Bodenbildung. Geht es nach den Analysten von Hauck Aufhäuser Lampe, bietet der derzeitige Rücksetzer eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Die Privatbank hat die Einstufung für Verbio auf "Buy" mit einem Kursziel von 110 Euro belassen. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau entspricht dies einem Upside-Potenzial von knackigen 70 Prozent.
Eine Limitierung der Produktion von Biokraftstoffen sei nach den jüngsten Äußerungen aus der Regierungskoalition unwahrscheinlicher geworden, schrieb Analyst Tim Wunderlich in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Damit schwächten sich die politischen Unsicherheiten, die auf der Aktie lasteten, ab.
FDP blockiert
Gegen einige Ministerien, die die Reduzierung des Einsatzes von Lebensmitteln als Kraftstoff vorsehen, stellt sich die FDP. "Biokraftstoffe sind eine wichtige Technologie zum Übergang in die Klimaneutralität des Verkehrs und oftmals durch den Einsatz von Abfällen und Reststoffen gar keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion", so Carina Konrad, die für Landwirtschaft und Umwelt zuständige Vize-Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Bundestag, gegenüber der taz am Dienstag.
Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio muss sich immer wieder mit Kritik aus den Reihen der Politik auseinandersetzen. Das Management rund um Firmenlenker Claus Sauter lässt sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, wie die beeindruckende operative Entwicklung der letzten Jahre zeigt. Anleger sollten aber zunächst die Füße still halten und klare positive Chartsignale vor einem Einstieg abwarten.
Mit Material von dpa-AFX