Der Fallen Angel Beyond Meat hat sich an der Börse mit einem Kursfeuerwerk zurückgemeldet. Die Aktie des Herstellers von Fleischersatzprodukten ging am Dienstag nach Quartalszahlen durch die Decke – zwischenzeitlich konnten die Anleger ihr Geld verdoppeln. Aber ist die Veggie-Lust der Börsianer nachhaltig?
Beyond Meat erlöste im vierten Quartal 73,7 Millionen Dollar, was zwar einen Rückgang von acht Prozent bedeutete, aber merklich über den Erwartungen der Analysten von 66,8 Millionen lag. Die Verkäufe sowohl in den USA als auch im Ausland übertrafen die Prognosen.
Unter dem Strich gab es einen Verlust von gut 155 Millionen Dollar, das war deutlich mehr als die 67 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.
Was die Börsianer neben dem besser als erwarteten Umsatz begeisterte, waren die Aussagen von Konzernchef Ethan Brown, das Unternehmen profitabler zu machen. Brown will unter anderem die Betriebskosten senken, die Preise anpassen und einen neuen, gesünderen Beyond Burger auf den Markt bringen. Die Änderungen „werden unser Geschäft stärken“, so der CEO.
Bereits 2023 fuhr Beyond Meat seine operativen Kosten merklich zurück: von 320 Millionen auf 108 Millionen Dollar. Zum Ende des Jahres beliefen sich der Cash- auf 206 Millionen Dollar und der Schuldenbestand auf 1,1 Milliarden Dollar.
Die Zahlen und Browns Aussagen sorgten dafür, dass sich die Short-Spekulanten (Shortquote liegt bei 38 Prozent der sich im Streubesitz befindlichen Aktien) böse die Finger verbrannten. Die Aktie beendete den nachbörslichen Handel mit einem Plus von 74 Prozent.
Sollten sich Kursgewinne im regulären Handel fortsetzen, würde sich das Chartbild von Beyond Meat enorm aufhellen. Dann könnte der seit Juli 2021 intakte Abwärtstrend gebrochen werden.
Anleger sollten aber bedenken, dass Beyond Meat schon oft enttäuscht hat und dass das Unternehmen ein großes Problem hat: keinen Burggraben. Fleischersatz ist längst ein Massenmarkt mit vielen Anbietern, Markentreue der Kunden gibt es so gut wie nicht. DER AKTIONÄR bleibt folglich skeptisch für Beyond Meat.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Beyond Meat.