Varta glänzt mit den Zahlen für das dritte Quartal. Der Batteriehersteller hebt die Prognose für das Gesamtjahr an. Nach einer kurzen Konsolidierung sieht es ganz danach aus, als würde das Papier bald die 100-Euro-Marke in Angriff nehmen. Wie viel Potenzial steckt noch in der Aktie?
Die starke Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien stimmt den Batteriekonzern Varta für 2019 erneut optimistischer. Der Umsatz soll dieses Jahr auf 330 bis 340 Millionen Euro steigen und damit das alte Ziel von 320 bis 330 Millionen Euro übertreffen, wie der SDax -Konzern am Dienstag in Ellwangen mitteilte.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management nun zwischen 84 und 88 Millionen Euro. Nach der letzten Prognoseerhöhung im August hatte Vorstandschef Herbert Schein hier noch 72 bis 76 Millionen auf dem Zettel.
Manager Schein begründete den Erfolg unter anderem mit der Nachfrage nach Lithium-Ionen Zellen für Hightech-Produkte für den Endverbraucher, insbesondere für kabellose Kopfhörer Mitteilung. "Dafür investieren wir massiv in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten und werden damit das Wachstum weiter beschleunigen." So sollen nun zwischen 95 und 110 Millionen Euro statt den bisher geplanten 75 bis 90 Millionen Euro in den Kapazitätsausbau fließen
Die Aktie von Varta ist nach einer mehrwöchigen Konsolidierung auf ein neues Rekordhoch geklettert. Das Papier notiert am Dienstag bei 94,40 Euro und nähert sich der psychologisch wichtigen Marke von 100 Euro. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde am Markt immer wieder spekuliert worden, der Batteriespezialist könne die Batterien für neue Airpods von Apple liefern, aber möglicherweise auch für die neuen Echo Buds von Amazon.
Berenberg: Kursziel 100 Euro
Bereits im Vorfeld der Zahlen zeigte sich Berenberg-Analystin Charlotte Friedrichs sehr positiv für die Varta-Aktie gestimmt. Das Unternehmen profitiere weiterhin von einer positiven Nachtfrageentwicklung und bereite sich darauf vor, die Produktionskapazitäten für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien über das zuvor verkündete Ziel hinaus zu erweitern. Das Kursziel der Analystin liegt bei 100 Euro.
Varta stellt in erster Linie wieder aufladbare Batterien sowie Lithium-Ionen-Knopfzellen für schnurlose Kopfhörer und Hörgeräte her. Kunden sind zum Beispiel Bose, Fitbit, Google und Samsung. In diesem Jahr ist das Papier des Batterieherstellers der Überflieger im Nebenwerteindex SDax. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs nahezu vervierfacht.
Dass Varta beim Aufbau einer Batteriezellenfertigung in Europa mit von der Partie ist, spricht für das Know-how. Allerdings: Ob das die aktuell hohe Bewertung rechtfertigt, darf mittlerweile bezweifelt werden. Immerhin wird Varta derzeit an der Börse mit einem sehr sportlichen Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5,7 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 55 für 2020 gehandelt.
Wer investiert ist, bleibt dennoch dabei. Die Aktie überzeugt seit Wochen durch ihre Relative Stärke. Der Stoppkurs sollte auf 85,00 Euro nachgezogen werden.
Interessierte Anleger sollten den Kursen nicht hinterherlaufen und vor einem Einstieg deutliche Rücksetzer abwarten!
(Mit Material von dpa-AFX).