In laufenden Patentstreitigkeiten zwischen einer Tochter der VARTA AG, Geräteherstellern und einem Wettbewerber wurde in den USA eine wichtige Weichenstellung zugunsten der Schwaben getroffen. Ein Gremium des US-Patentamts wies alle Anträge auf Löschung relevanter Bestandteile mehrerer Patente zurück. Ein erster Etappensieg.
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In den Verfahren ging es um Patente, welche die unter der Marke CoinPower vertriebenen, kleinen wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen des deutschen Technologieunternehmens unter Schutz stellen. Diese Zellen kommen vor allem in True Wireless Stereo Headsets (TWS) im Premium-Bereich zum Einsatz.
Aus der Varta-Konzernzentrale hießt es: Die sechs angegriffenen Patente sind weiterhin gültig. Die Löschungsanträge waren als Reaktion auf Klagen der Tochter der VARTA AG eingereicht worden, die ihre Patente verletzt sieht. Eine der Beklagten ist Guangdong Mic-Power New Energy Co. (Mic-Power).
„Wir dulden keine Verletzung unseres geistigen Eigentums. Wir sichern unsere Produkte daher durch starke Patente ab, um unseren Vorsprung zu halten und weiter auszubauen. Die Entscheidung in den USA ist für uns ein klarer Sieg. Die Einwände sind in dem von uns erwarteten Umfang abgewiesen worden“, so Vorstand Herbert Schein.
Varta erwartet vor diesem Hintergrund auch einen positiven Effekt auf weitere anhängige und geplante Verletzungsklagen gegen den Wettbewerber EVE Energy Co. (Guangdong) sowie weitere Gerätehersteller. „Für die laufenden Verfahren sehen wir uns nun gestärkt und sind überzeugt, dass wir sie gewinnen werden“, so der Vorstand.
Weitere Details wurden nicht veröffentlicht. Wie geht es weiter? Varta investiert unverändert in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten für seine Lithium-Ionen-Batterien (CoinPower) und den Aufbau einer Pilotanlage für großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen. n den Geschäftsjahren 2022 und 2023 bereitet sich der Konzern auf eine große Wachstumsoffensive mit der neu entwickelten ultra-hochleistungsfähigen V4Drive-Zelle und dem Einstieg in das E-Mobility-Geschäft vor. Im Gespräch mit dem AKTIONÄR zeigte Vorstand Herbert Schein aber bereits auf, wie der Konzern als treibende Kraft bei den kleinen Knopfzellen für Hörgeräte und kabellose Kopfhörer in Zukunft auch die Autobranche unter Strom setzen will.
Die Entscheidung im Patentstreit ist ein positives Signal. Weitere Entscheidungen dieser Art sollten folgen. Neue Details zu der E-Offensive werden vom Konzern im Frühjahr erwartet. DER AKTIONÄR bleibt am Ball. Die passenden Nachrichten könnten der Aktie dann wieder neues Leben einhauchen. Wird der Kurs vorher noch einmal nach unten gedrückt, legen sich Anleger mit Weitblick bei Kursen zwischen 100 und 105 Euro auf die Lauer.