Der Batteriehersteller hat vor Kurzem sehr starke Zahlen für das erste Halbjahr gemeldet und in diesem Zusammenhang auch die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Auch einige Analysten haben sich daraufhin positiv geäußert. So auch die Privatbank Berenberg, die am heutigen Dienstag ihr Kursziel für die Aktie von Varta angehoben hat.
Das Kursziel wurde von 120 auf 140 Euro erhöht und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das operative Ergebnis (Ebitda) des Batterieherstellers habe die Konsensschätzung übertroffen, schrieb Analystin Charlotte Friedrichs in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Sie erhöhte ihre Umsatz- und Ergebnisprognosen für die Jahre 2020 bis 2022.
"Es gibt weiter eine hohe Nachfrage", sagte Vorstandschef Herbert Schein im Rahmen der Zahlenvorlage. "Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Zellen auf 300 Millionen Batterien bis Ende 2021 setzen wir unseren Wachstumskurs fort", sagte Schein, der dafür auch das Investitionsbudget für dieses Jahr auf 320 bis 360 Millionen Euro hochschraubt. Bisher war eine Kapazität von 200 Millionen Zellen pro Jahr angestrebt.
Insgesamt nimmt Varta für diesen Ausbau der Fertigung vorwiegend in Nördlingen rund 175 Millionen Euro in die Hand. Ein Neubau soll dort die bestehende Produktion erweitern und mit produktiveren Anlagen ausgestattet werden. Varta beziffert den eigenen Marktanteil bei den Zellen, die vorwiegend in höherwertigen und teureren kabellosen Kopfhörern verwendet werden, auf über 50 Prozent. Zudem wachse der Markt dafür jährlich um 30 bis 40 Prozent.
In der Sparte mit Kleinbatterien zog der Umsatz im ersten Halbjahr um rund 70 Prozent an. Dabei wirtschaftete Varta deutlich profitabler, die operative Marge stieg um fast zehn Prozentpunkte. Das größte Umsatzplus machten weiter die Lithium-Ionen-Zellen für die Kopfhörer aus. Die Nachfrage in diesem Bereich sei trotz des weltweiten Nachfrageschocks weiter hoch. Bei Hörgerätebatterien habe Varta seine Position ausgebaut, hieß es, auch dank dem im letzten Geschäftsjahr angelaufenen Neugeschäft mit einer großen US-Handelskette.
Die Aktie von Varta reagierte am Dienstagvormittag zunächst mit einem Plus auf die Kurszielerhöhung der Privatbank Berenberg, zuletzt ist sie aber leicht ins Minus gerutscht. Vor Kurzem hatte das Papier bei 129,10 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Dann setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein. Das Junihoch bot jedoch gute Unterstützung, was als klares positives Signal gewertet werden kann. Nun könnte durchaus bald, der nächste Angriff auf den Widerstandsbereich bei gut 129 Euro erfolgen. DER AKTIONÄR empfiehlt, die Gewinne laufen zu lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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