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Foto: Felix Kästle/dpa/picture alliance
26.08.2024 Andreas Deutsch

Varta: Ausgezockt?

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Varta

Die Bundesregierung will die Aktienrente – und an der Börse spielt sich ein Drama, ein Skandal ab, wie es ihn lange nicht gegeben hat. Varta, einstiger Hoffnungsträger in Sachen Energiewende, wird bald vom Aktienmarkt verschwinden. Es bleiben Totalverlust und Totalschaden. Auch den Zockern vergeht die Lust.

Drei Prozent geht es mit der Varta-Aktie am Montag nach unten, nachdem der Titel vor wenigen Wochen noch um 240 Prozent auf 5,90 Euro nach oben katapultiert worden war. Wer auf dem Hoch zugegriffen hat, um bei der Zocker-Party mitzuverdienen, hat die Hälfte seines Kapitals bereits verloren. Das Spiel mit Werten wie Varta ist nun mal siedend heiß – blitzschnell hat man sich die Finger verbrannt.

Seriöse Anleger dürften kaum noch investiert sein. Viele sitzen auf hohen Verlusten, aber der Gesetzgeber macht mit dem StaRUG die Entwicklung bei Varta möglich. Bei dem Batterienhersteller soll das Grundkapital auf null Euro herabgesetzt werden, was dazu führt, dass die derzeitigen Aktionäre Kompensation ausscheiden.

Aktionärsschützer und Privatanleger sind entsetzt. Bei der DSW haben sich bereits mehrere Tausend Kleinaktionäre registriert, um ihr eine Vertretungsvollmacht zu erteilen. Täglich komme eine dreistellige Zahl hinzu. Jörg Wiechmann vom Itzehoer Aktien Club spricht von einem Debakel, das der deutschen Aktienkultur einen Bärendienst erweise. „Pleiten, Pech und Pannen an der Börse gibt es in anderen Ländern ebenfalls - aber auch ein Rechtssystem, das die Interessen von Kleinaktionären schütze, und aufgeklärte Anleger, die statt zu zocken langfristig breit gestreut in Qualitätsaktien investieren“.

Entsetzt ist auch AKTIONÄR-Herausgeber Bernd Förtsch – und fordert die Politik zum Handeln auf. Seinen Standpunkt lesen Sie hier.

Varta (WKN: A0TGJ5)

Wahrscheinlich wird es weiter ein paar Zocker geben, die Varta rauf- und runterjagen. Man erinnere sich etwa an Arcandor – selbst Monate nach der Pleite der Karstadt-Mutter wurde mit der Aktie gezockt. Auch der wilde Handel mit Steinhoff ist ein Beispiel dafür, wofür die Börse ja nicht gedacht ist. Mit einem Satz: Finger weg von Varta.

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