Vapiano hat 30 Restaurants für 15 Millionen verkauft, die nun bis spätestens August wieder öffnen sollen. An der Börse sorgte diese Mitteilung jedoch nur kurz für eine Wiederbelebung der Aktie.
Vapiano solle kleiner, aber schlagkräftiger werden, erklärte der ehemalige Vapiano-Vorstand, Mario C. Bauer, der nun das Investorenkonsortium anführt, welches 30 Restaurants des insolvenzbedrohten Systemgastronomen gekauft hat im Interview mit der "Wirtschaftswoche".
Das operative Geschäft in Deutschland soll unterdessen der Gastronomieunternehmer Delf Neumann übernehmen. Neumann will die Restaurants schnellstmöglich wiedereröffnen, spätestens ab August, hieß es weiter. Auch mit den Franchisepartnern, die aktuell 25 Restaurants haben, wolle er weiter zusammenarbeiten.
Bauer zufolge laufen derzeit noch Verhandlungen über die Zukunft von Vapiano. "Wie viele Restaurants am Ende unter dem Namen Vapiano weitermachen, ist heute noch nicht absehbar", sagte Bauer. Er gehe von 140 bis 160 Standorten aus. Die mögliche Schwankungsbreite sei aber noch sehr hoch. Er sei jedoch davon überzeugt, "dass die Marke ein Comeback schaffen wird".
Die Vapiano SE hatte Anfang April beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Die Auswirkungen der Corona-Krise waren für das ohnehin rote Zahlen schreibende Unternehmen zu viel. Staatskredite bekam Vapiano nicht: Die sind den Unternehmen vorbehalten, die vor der Krise gesund waren.
Ende April hatte Vapiano das Geschäft zum Verkauf gestellt. Dabei wurde sowohl ein Verkauf des gesamten weltweiten Geschäfts der Gruppe als auch nur einzelner Restaurant-Portfolios und Vermögenswerte in Erwägung gezogen. Vergangene Woche wurde ein Käufer gefunden. Bei dem Käufer handelt es sich um ein Konsortium unter Führung des ehemaligen Vapiano-Vorstandsmitglieds Mario C. Bauer. Der Kaufpreis liege bei insgesamt 15 Millionen Euro und die Transaktion beinhalte 30 von Vapiano betriebene Restaurants in Deutschland, hieß es weiter. Die übrigen Teile des Unternehmens seien künftig noch zu "verwerten".
Bereits als ein Käufer und der Plan für die Wiedereröffnung feststand, sprang die Vapiano-Aktie knapp 50 Prozent nach oben. Die Kursgewinne schmolzen jedoch schnell wieder dahin. Kein Wunder, denn es bleibt trotz neuem Eigentümer weiterhin unklar, wie Vapiano profitabel werden – und ob für den Rest des Geschäftes ebenfalls ein Käufer gefunden werden kann und ein guter Preis erzielt wird. Anleger lassen hier die Finger davon!
Mit Material von dpaAFX.