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Valentinstag-Special: Pech in der Liebe? Schenken Sie lieber Aktien!

Valentinstag-Special: Pech in der Liebe? Schenken Sie lieber Aktien!
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Andreas Deutsch 14.02.2020 Andreas Deutsch

DER AKTIONÄR soll nicht romantisch sein? Wir beweisen Ihnen das Gegenteil. Diese Aktien passen perfekt zum Valentinstag.

Liebe geht durch den Magen – es wäre allerdings schön, wenn sie bei den Deutschen auch durchs Depot ginge. Doch leider wird hierzulande zu Anlässen wie Weihnachten oder ­Ostern alles verschenkt – nur keine Aktien. Valentinstag ist da keine Ausnahme.  

Doch wie romantisch Rendite sein kann, hat US-Superstar Kanye West längst bewiesen. Der Rapper schenkte seiner Ehefrau Kim Kardashian zu Weihnachten 2017 ein Paket mit fünf Aktienpositionen, unter anderem Apple und Adidas. Kim bekam sich nicht mehr ein vor Freude und rief umgehend auf Instagram den „Bester-Ehemann-Alarm“ aus.  

Mit Apple oder Adidas machen Sie in Sachen Geschenke zum Valentinstag garantiert nichts falsch, schließlich sind das ­Aktien aus der allerersten Liga. In diesem AKTIONÄR-Special geht es allerdings um Unternehmen, die unmittelbar von Liebe und Leidenschaft profitieren.

Eines davon: CEWE Stiftung.

Beim Fotodienstleister läuft es seit Jahren hervorragend, was am Boom bei Fotobüchern liegt. Auch am Valentinstag werden davon etliche Exemplare verschenkt. Vor Kurzem hat CEWE starke Zahlen für 2019 vorgelegt: Den Umsatz steigerte Europas Nummer 1 (25 Prozent Marktanteil) um zehn Prozent auf 715 Millionen Euro. Das EBIT wuchs um knapp vier Prozent auf 57,8 Millionen Euro. Laut CEWE trugen alle Produktgruppen zum Wachstum bei. Dabei hat sich der Trend, Smartphones als Kamera zu nutzen, positiv ausgewirkt. Schätzungen zufolge befinden sich derzeit knapp 1.500 Milliarden Fotos auf Smartphones oder in der Cloud. Viele davon werden ausgedruckt oder für Fotobücher, Tassen oder Handyhüllen genutzt, was CEWE volle Auftragsbücher beschert.  

Das CEWE-Fotobuch als zentrales Produkt des Unternehmens schnitt 2019 ­besonders gut ab. 6,6 Millionen Exemplare konnte der Fotodienstleister verkaufen, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Ende des Trends ist nicht annähernd in Sicht.  

„Unser Geschäft entwickelt sich weitgehend frei von Zyklen“, so CEWE-Finanzvorstand Olaf Holzkämper zum AKTIONÄR. „Wir sehen auch in konjunkturell eher schwierigen Zeiten keine Abschwächung der Nachfrage.“  

Die CEWE-Aktie ist mit einem 2020er-KGV von 19 keineswegs zu teuer und bleibt ein Kauf. 

Lasst Blumen sprechen

Ein noch beliebteres Geschenk zum Valentinstag als Fotoalben sind Blumen (siehe Grafik). Pro Jahr geben die Amerikaner 34,3 Milliarden Dollar dafür aus – den Großteil davon an Valentinstag und Muttertag. Immer mehr Kunden bestellen die Sträuße online und lassen sie liefern, was bei 1-800-Flowers kräftig die Kassen klingeln lässt. Beim 1976 gegründeten Unternehmen kann man aber nicht nur Blumen ordern, sondern alle möglichen Köstlichkeiten wie Beeren mit Schokoüberzug, Popcorn oder Kekse. Darüber hinaus beliefert 1-­800-­ Flo­w­ers die Kunden mit Präsentkörben, die man bequem online aussuchen kann. 

Vor wenigen Tagen hat 1-800-Flowers.com starke Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Die Erlöse kletterten um sechs Prozent auf 606 Millionen Dollar, wobei alle Geschäftsbereiche zum Wachstum beitrugen. Der Nettogewinn verbesserte sich von 68,6 Millionen auf 74,2 Millionen Dollar oder 1,12 Dollar je Aktie.

Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung schraubte 1-800-Flowers.com die Prog­nose für das Gesamtjahr nach oben. Beim EBITDA erwartet das Unternehmen statt plus acht bis zehn Prozent nun plus 13 bis 15 Prozent. Das Plus beim Gewinn je Aktie soll nun bei 15 bis 17 Prozent liegen nach zuvor acht bis zehn Prozent. Angesichts dieses Wachstums ist die Aktie mit einem KGV von 26 und einem Unternehmenswert-Umsatz-Verhältnis von 0,7 moderat bewertet und ein spekulativer Kauf.

Schmeckt Verliebten und Anlegern

Wer verliebt ist, dem ist das leibliche Wohl seines Schatzes sehr wichtig. Einkaufen im Supermarkt ist für immer mehr Menschen Zeitverschwendung – sie ordern lieber Kochboxen und Rezepte bei Hello Fresh. Das Berliner Unternehmen legte vor Kurzem starke vorläufige Zahlen für 2019 vor. Mit einem bereinigten EBITDA von 45 bis 48 Millionen Euro hat HelloFresh 2019 erstmals auf Jahressicht Gewinn gemacht. Bei der operativen Marge meldete HelloFresh 2,5 bis 2,7 Prozent – erwartet worden waren nur 0,5 bis 1,75 Prozent.  

Den Löwenanteil seines Geschäfts macht HelloFresh in den USA. Dort hat das Unternehmen 2019 bis zu 57 Prozent des Umsatzes und knapp 22 Prozent des operativen Ergebnisses erzielt. Die Expansion war clever, da die Amerikaner gegenüber der modernen Variante vom „Essen auf Rädern“ sehr aufgeschlossen sind. Aktuell ist der US-Markt für Kochboxen 1,8 Milliarden Dollar groß. 2024 sollen es fünf Milliarden Dollar sein.  

Der weltweite Markt wird Schätzungen von Hexa Research zufolge bis 2024 auf 7,6 Milliarden Dollar steigen, was eine Verdopplung innerhalb von fünf Jahren bedeutetet.  

Angesichts des enormen Potenzials eines Marktes, der erst am Anfang steht, geht das 2020er-KGV der Aktie von 134 in Ordnung. Kursziel des AKTIONÄR: 30 Euro. 

Riecht nach Turnaround

„Comeback mit Kylie“, schrieb DER AKTIONÄR in Ausgabe 51/2019 und empfahl die Coty-Aktie zum Kauf. Nun steht fest: Mit Coty ist wieder zu rechnen – die Aktie ist nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen angesprungen. Der Hersteller von Haarpflegeprodukten und Kosmetika hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen bereinigten Gewinn je Aktie von 27 US-Cent eingefahren. Die Analysten hatten nur mit 24 US-Cent gerechnet. Der Umsatz sank zwar von 2,51 Milliarden auf 2,35 Milliarden Dollar, doch auch hier übertraf Coty die Schätzungen von 2,34 Milliarden Dollar.

Die Bilanz zeigt, dass Coty an den richtigen Stellschrauben dreht und vor allem das Kostenproblem aufgrund teurer Übernahmen in den Griff bekommt. Einen großen Schritt würden die Amerikaner machen, wenn sich ein Abnehmer für die seit Oktober zum Verkauf stehenden Marken wie Wella und Clairol fände. Zudem will sich Coty vom Brasiliengeschäft trennen. 

Konzentrieren will sich der Konzern vor allem auf Parfüm-, Kosmetik und Hautpflegeartikel. Große Hoffnung setzt Coty in das Beauty-Imperium Kylie Jenners. Im Herbst übernahmen die Amerikaner für 600 Millionen Dollar die Mehrheit an Kylie Cosmetics. 2018 erlöste die 2015 gegründete Firma zwar lediglich 180 Millionen Dollar, doch das Potenzial ist angesichts der Beliebtheit der 22-jährigen Milliardärin (162 Millionen Instagram-Follower) enorm. 

Aktuell kommt Coty auf ein 2020er-KGV von 18. Damit ist die Aktie merklich günstiger bewertet als die Konkurrenten Estée Lauder (37) und L’Oréal (33).

Für einsame Herzen

Valentinstag ist nicht für alle ein Freudentag. Derzeit gibt es allein in Deutschland fast 18 Millionen erwachsene Singles. Die meisten von ihnen wünschen sich einen Partner. Die Hoffnung, dass er oder sie in der Kneipe oder im Bus wartet, haben viele aufgegeben. Deswegen vertrauen sie auf Algorithmen – und Match Group. Die US-Firma vereint Dutzende Datingmarken und -portale mit soliden Einnahmen. Die absolute Wachstumsmaschine im Portfolio der Match Group ist allerdings Tinder. Die App für heiße Dates kommt mittlerweile auf 5,9 Millionen Abonnenten – und ist damit die klare Nummer 1 weltweit. Seit dem Start vor fünf Jahren ist die Zahl der Kunden um 6.000 Prozent nahezu explodiert. Mit einem Umsatz (2019) von 1,2 Milliarden Dollar steuert Tinder (englisch für Zunder) 60 Prozent der Konzernerlöse bei. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Tinder-Umsatz um 43 Prozent verbessert. 

Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht, schätzen die Marktanalysten von Statista. Bis 2024 soll die Zahl der Singles, die auf Online-Plattformen einen Partner suchen, auf 280 Millionen steigen. Vor drei Jahren waren es nur 179 Millionen. Viele Millionen unter den einsamen Herzen werden weiterhin bei Tinder landen.  

Aktuell wird Match Group an der Börse mit dem 36-fachen Gewinn für 2020 bewertet, was angesichts eines Wachstums von 25 Prozent völlig in Ordnung geht. Der Chart sieht traumhaft aus – die Aktie bleibt kaufenswert.

Immer mehr Menschen haben keine Lust auf die klassische Partnersuche. Ergo: Match Group ist in einem absoluten Wachstumsmarkt aktiv. Quelle: Statista

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Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 08/2020 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.

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