Gleich vier Konzerne aus dem Dow Jones Industrial haben am Dienstag vor Handelsbeginn ihre Quartalsberichte veröffentlicht – nicht immer zur Freude der Anleger. Die Rekordjagd im US-Leitindex wird damit gestoppt. Bei S&P 500 und Nasdaq 100 geht die Rekordjagd jedoch weiter.
Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,25 Prozent auf 37.905 Punkte. Für den S&P 500 ging es dagegen, angetrieben von den Tech-Werten, um 0,29 Prozent auf 4.865 Zähler aufwärts. Der Nasdaq 100 gewann 0,43 Prozent auf 17.404 Punkte.
Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda schrieb: "Die Indizes notieren aktuell auf Rekordniveau, und jetzt kommt es darauf an, dass die Geschäftszahlen der Unternehmen dies rechtfertigen." In den ersten Wochen des Jahres habe der Schwerpunkt auf den Konjunkturdaten gelegen, und zwar vor allem auf denjenigen, die Einfluss darauf haben, wann und wie schnell die Notenbanken mit Zinssenkungen beginnen können. Nun würden die Unternehmensergebnisse unter die Lupe genommen.
Die wichtigen Quartalsberichte im Überblick
Milliardenschwere Vergleiche wegen mangelhafter Ohrstöpsel und gefährlicher Ewigkeitschemikalien brockten dem Mischkonzern 3M im abgelaufenen Jahr tiefrote Zahlen ein. Die Aktien sackten um mehr als elf Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im Dow.
Johnson & Johnson profitierte zwar 2023 von einem starken Medizintechnikgeschäft und der Abspaltung der Konsumgütersparte. Für das laufende rechnet der Pharma- und Medizintechnik-Konzern allerdings mit etwas geringeren Wachstumstempo als 2023. Damit büßten die Papiere knapp zwei Prozent ein.
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble blieb zwar im zweiten Geschäftsquartal beim Umsatz etwas hinter den Erwartungen zurück. Allerdings fiel der Gewinn im Kerngeschäft überraschend hoch aus. Die Anteilscheine zogen um vier Prozent an.
Der Telekomkonzern Verizon legte nach längerer Zeit ohne Kundenwachstum im Schlussquartal wieder zu. Die Zahl der Nettoneukunden liege zudem über den Erwartungen, schrieb Analyst John Hodulik von der Großbank UBS. Dies bescherte den Verizon-Aktien an der Dow-Spitze ein Plus von 6,7 Prozent.
Im S&P 500 hatten die Papiere von RTX die Nase vorn und zogen um 5,3 Prozent an. Ein Materialmangel an Triebwerken vieler Airbus-Jets führte zwar bei dem Rüstungskonzern im abgelaufenen Jahr zu einem Gewinneinbruch. Für das laufende Jahr rechnet RTX-Chef Greg Hayes aber mit einem kräftigen Umsatzanstieg.
Die Anteilscheine von United Airlines gewannen ebenfalls mehr als fünf Prozent. Es erfreute die Anleger, dass der Gewinn der Fluggesellschaft im Vorquartal nicht so stark gesunken war wie von Analysten befürchtet.
Mit Material von dpaAFX.