Getrieben von der Hoffnung auf bessere Konjunkturzeiten hat der US-Aktienmarkt am Dienstag zugelegt. Der Nasdaq-100-Index erreichte einen Rekord über 10.300 Punkten, wobei Bestmarken von Tech-Giganten wie Apple, Microsoft, Amazon oder Facebook den Takt vorgaben. Zum Ende hin ebbte der Rückenwind jedoch etwas ab: Der technologielastige Auswahlindex schloss 0,78 Prozent im Plus bei 10.209,81 Zählern.
Der US-Leitindex Dow Jones gewann letztlich ein halbes Prozent auf 26.156,10 Punkte. Im Gegensatz zum Nasdaq-Index fehlen ihm bis zu einem neuen Rekord, den er vor dem Corona-Crash über 29.500 Zählern markierte, noch rund 13 Prozent. Auch der marktbreite S&P 500, der am Dienstag ein Plus von 0,43 Prozent auf 3.131,29 Zähler über die Ziellinie brachte, hat derzeit noch keinen Rekord in Griffweite.
Auch wenn die Sorge vor einer neuen Infektionswelle mit dem Coronavirus präsent blieb, schwelgten die Anleger weiter in der Hoffnung, dass die Weltkonjunktur mit den Lockerungen ihrem Tal entkommt. Erleichterung herrschte auch, weil US-Präsident Donald Trump den Markt beruhigte mit beschwichtigenden Worten zum Handelskonflikt mit China.
Unter den großen Nasdaq-Werten, die teils auch im Dow gelistet sind, festigten die Aktien von Microsoft die am Vortag übersprungene Kursmarke von 200 Dollar. Auch die Titel des Online-Händlers Amazon und des sozialen Netzwerks Facebook sprangen auf den Rekordzug auf. Prozentual die Nase vorn unter den Tech-Riesen hatte aber Apple mit einem Anstieg um 2,1 Prozent.
Auch DAX & Co stark
Auch der deutsche Aktienmarkt hatte sich am heutigen Dienstag freundlich präsentiert. Der DAX sprang über die Marke von 12.500 Punkten und notierte zeitweise sogar über 12.600 Zählern. Letztlich gewann der deutsche Leitindex 2,13 Prozent auf 12.523,76 Punkte.
Unter den Einzelwerten in Deutschland blieben die von einem milliardenschweren Bilanzskandal erschütterten Wirecard-Aktien im Anlegerfokus. Am Dienstag wurde bekannt, dass der unter Verdacht geratene Ex-Vorstandschef Markus Braun nach einer Nacht im Gefängnis gegen eine Kautionszahlung von fünf Millionen Euro auf freien Fuß kommt. Nach dem rund 85-prozentigen Kursabsturz seit Donnerstag ging es für die Papiere des Zahlungsabwicklers am Dienstag erstmals wieder aufwärts. Sie schlossen als DAX-Spitzenreiter knapp 19 Prozent höher bei 17,16 Euro. Vergangenen Mittwoch hatten sie allerdings noch mehr als 100 Euro gekostet.
Die Anteilsscheine von Bayer setzten sich mit plus 5,8 Prozent an die zweite Stelle im DAX. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Kreise der Verhandlungspartner und des Unternehmens berichtet, steht der Pharma- und Agrochemiekonzern unmittelbar vor einem milliardenschweren Vergleich mit den Gyphosat-Klägern in den Vereinigten Staaten. Die Höhe des Vergleichs soll bei acht bis zehn Milliarden Dollar liegen.
(Mit Material von dpa-AFX)