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US-Banken: Abverkauf übertrieben – Ruhe bewahren

US-Banken: Abverkauf übertrieben – Ruhe bewahren
Foto: IMAGO
Bank of America Corp -%
Carsten Kaletta 10.03.2023 Carsten Kaletta

Die großen US-Banken haben am gestrigen Handelstag gewaltige Verluste erlitten. Grund dafür sind die Schocknachrichten, die die SVB Financial am Donnerstag bekanntgegeben hat (DER AKTIONÄR berichtete). Anleger haben nun Angst vor weiteren – panikartigen – Abverkäufen. Vorbörslich liegen die US-Finanztitel indes nur leicht im Minus. 

Im Abwärtssog der Silicon Valley Bank (SVB Financial), die am gestrigen Donnerstag 60 Prozent einbüßte, haben auch die großen US-Bankaktien verloren. Der KBW Bank Index, der 24 führende US-Banken abbildet, fiel um krasse 7,7 Prozent und verzeichnete damit den größten Einbruch seit fast drei Jahren. Zur Einordnung: Der Dow Jones schloss am Donnerstag um 1,7 Prozent niedriger. Der S&P 500 fiel um 1,8 Prozent, und der Nasdaq 100 gab um 2,1 Prozent nach. 

Grund dafür sind die hohen US-Zinsen – im Grunde Segen und Fluch zugleich. Einerseits spielen die hohen Zinssätze den Banken in die Karten, da sie mit Krediten an private Haushalte und Unternehmen höhere Erträge erzielt und die Bankkunden zugleich wieder mehr von ihrem Geld auf Sparkonten eingezahlt haben. 

Andererseits sitzen einige Großbanken, die in Zeiten sehr niedriger Zinsen teure Staatsanleihen und andere Anleihen erworben haben, auf (Buch-)Verlusten, da die Kreditkosten gestiegen und die Anleihekurse gefallen sind. 

Insgesamt betragen die Buchverluste der US-Banken bei Bonds etwa 620 Milliarden Dollar. Für die Großen ist das händelbar. Für die Kleinen wird es jedoch eng – wie im Falle der auf Technologiewerte spezialisierten SVB – wenn etwa Startups plötzlich ihre Einlagen abziehen und dann die festverzinslichen Wertpapiere mit entsprechenden Verlusten verkauft werden müssen. 

JPMorgan Chase & Co (WKN: 850628)

Bankenwerte wie Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley – alles laufende Empfehlungen des AKTIONÄR – machen vorbörslich immerhin einen einigermaßen stabilen Eindruck. Die Branchenschwergewichte werden ihre Anleihen wohl nicht mit Verlust verkaufen müssen – es sei denn, es käme zu großen Abflüssen von Einlagen, was jedoch aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich ist. Daher sollten Anleger an der Stelle unbedingt die Ruhe bewahren. 

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