TUI kann mit den Zahlen zum dritten Quartal nicht vollends überzeugen. Der Reise-Gigant aus Hannover übertraf zwar sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn die Erwartungen der Analysten. Beim Nettogewinn hatte man jedoch etwas mehr erwartet. Immerhin wurden die Jahresziele bestätigt. Die Aktie kann leicht zulegen.
Konkret ließen ein starkes Hotel- sowie Kreuzfahrtgeschäft die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent auf 5,78 Milliarden Euro klettern. Das ist besser als gedacht: Die Markterwartungen hatten lediglich 5,73 Milliarden Euro vorgesehen. Auch der um 37 Prozent gestiegene operative Gewinn (EBIT) konnte mit knapp 232 Millionen Euro die Prognosen übertreffen. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten im Schnitt nämlich nur mit rund 213 Millionen Millionen Euro gerechnet. Der Netto-Gewinn konnte zwar mehr als verdoppelt werden und lag bei 52,4 Millionen Euro. Die Experten waren im Vorfeld allerdings noch etwa optimistischer und von 59,3 Millionen Euro ausgegangen.
NEU: Bereits 13,3 Millionen Reisen hat das Unternehmen für die Sommersaison verkauft, das sind nochmal 4,3 Millionen mehr als zur Vorlage der Zahlen zum zweiten Jahresviertel im Mai mitgeteilt. Damit seien 88 Prozent des Programms verkauft. Die gegenwärtigen Geschäfte liefen ermutigend, schrieb Analystin Jaina Mistry vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Einschätzung.
NEU: Der Durchschnittspreis stieg dabei zuletzt noch um 3 Prozent und lag damit etwas unter den plus 4 Prozent, von denen im Mai noch die Rede war. Besonders gefragt seien derzeit Kurz- und Mittelstreckenziele, vor allem in Spanien, Griechenland und der Türkei, hieß es weiter.
Die Jahresprognosen wurden zudem bestätigt: Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September um mindestens zehn Prozent auf zirka 23 Milliarden Euro steigern (Geschäftsjahr 2022/2023: 20,7 Milliarden Euro). Beim operative Gewinn (EBIT) wird eine Verbesserung um mindestens 25 Prozent auf rund 1,25 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2022/2023: 977 Millionen Euro) angestrebt.
NEU: Fortschritte machte das Unternehmen derweil beim Schuldenabbau. Vor allem dank hoher Finanzmittelzuflüsse (Free Cashflow) sank die Nettoverschuldung per Ende Juni im Vergleich zu Ende März um rund eine Milliarde Euro auf gut 2,1 Milliarden Euro.
Die Zahlen und auch der bestätigte Ausblick sind positiv zu werten – nur beim Nettogewinn hat TUI die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die Aktie notiert im frühen Handel mit einem kleinen Aufschlag, der große Befreiungsschlag ist jedoch ausgeblieben. Die Aktie, die jüngst die Empfehlungsliste des AKTIONÄR verlassen musste, ist derzeit auch mit Blick auf das Chartbild kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AfX)