Im angeschlagenen Marktumfeld sind die Aktien von Puma am Donnerstag zweistellig abgesackt. Die Papiere des Sportartikelherstellers fielen auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli. Anleger verkauften im großen Umfang die Papiere, nachdem Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung die Runde machten. Nun sind auch erste Expertenstimmen eingetroffen.
Die Aktien von Puma und Adidas sind am Donnerstagvormittag die schwächsten Werte im HDAX. Der kleinere Herausforderer fällt zeitweise unter 55 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten (DER AKTIONÄR berichtete).
Am Markt wurde der starke Abgabedruck mit Gerüchten begründet, dass derzeit dämpfend auf die Analystenschätzungen eingewirkt werde. Auslöser waren Gespräche zwischen Puma und Analysten. Am Montag beginnt die sogenannte "Black-Out-Phase", in der Konzern im Vorfeld des Quartalsberichts Ende Oktober seine Finanzkommunikation mit Marktteilnehmern einstellt.
Der Analyst James Grzinic vom Analysehaus Jefferies schrieb, nach den positiven Nachrichten des Sportartikelherstellers Nike dürfte auch Puma mit Blick auf den Abbau der Lagerbestände beruhigende Aussagen treffen. Allerdings könnten die regionalen Umsatzschwankungen ein Problem sein, denn der Markt scheine sich aktuell Sorgen über negative Wechselkurseffekte zu machen. Der Fachmann selbst rechnet allerdings auch abseits der Währungen mit einer Abschwächung des Umsatzwachstums.
Von der kanadischen Bank RBC hieß es, das dritte Jahresviertel sei durch einige negative Faktoren wie etwa Wechselkurseffekte beeinflusst. Zudem hätten sich einige Umsätze bereits in das Vorquartal verlagert. RBC-Analyst Piral Dadhania sieht bei Puma laut einem aktuellen Ausblick das obere Ende der Jahresziele "wohl außer Reichweite".
Er bleibt aber mit Blick auf 2024 optimistisch. Puma selbst teilte auf Nachfrage zur Geschäftsentwicklung mit: "Es wurden keine materiellen Abweichungen vom Q3 Consensus kommuniziert" - sprich: Das Unternehmen habe die Marktteilnehmer nicht über eine große Abweichung von den durchschnittlichen Erwartungen für das dritte Quartal informiert.
Anfang Juli hatte Puma bereits seine Jahresziele bekräftigt. Da hatte der Sportartikelhersteller sogar noch Luft nach oben gelassen und eine Erhöhung der Jahresprognose in Aussicht gestellt, "sollten sich die Geschäfte im dritten Quartal weiter positiv entwickeln". Inzwischen gab es aber beispielsweise von Modehändlern einige negative Signale zum September-Geschäft.
Anleger bewahren trotz der Unsicherheit Ruhe und beachten den Stopp bei 48,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX