Der deutsche Chip-Riese Infineon hat überzeugende Zahlen für das vierte Quartal präsentiert. Auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 fiel gut aus. Die Aktie legt vor Xetra-Start rund drei Prozent zu, nachdem Infineon die Erwartungen der Analysten in sämtlichen Belangen schlagen konnte.
Der DAX-Konzern legte im vierten Quartal einen Schlussspurt hin. Mit 2,047 Milliarden Euro lag der Umsatz 5 Prozent über dem Vorquartal. Das Segmentergebnis lag bei 400 Millionen Euro, was einer Marge von 19,5 Prozent entspricht. Das Gesamtjahr schloss Infineon mit einem Umsatz von 7,6 Milliarden Euro ab, was einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei einer Marge von 17,8 Prozent erzielt Infineon ein Ergebnis von 1,353 Milliarden Euro.
Hier die Zahlen im Detail:
Auf das laufende Geschäftsjahr blicken die Münchener zuversichtlich. Bei einem Wechselkurs von 1,15 Dollar je Euro hat sich das Management ein Wachstum beim Umsatz von elf Prozent (+/- 2%) zum Ziel gesetzt. Die Marge soll dabei leicht auf 18 Prozent (in der Mitte der Prognosespanne) steigen. Die Dividende soll von 25 auf 27 Cent erhöht werden.
Zudem will der Chipkonzern sein Siliziumkarbid-Geschäft um eine millionenschwere Übernahme erweitern. Für 124 Millionen Euro übernimmt Infineon das Dresdner Startup Siltectra von dem Venture-Capital-Investor MIG Fonds. Siltectra hat ein Verfahren zum Bearbeiten von Kristallen entwickelt, welches Infineon zum Splitten von Siliziumkarbid-Wafern einsetzen will. Dadurch könne die Anzahl der Chips aus einem Wafer verdoppelt werden.
Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) haben einen großen Vorteil: Derartige Bauelemente helfen, das Gewicht elektrischer Komponenten – etwa die Wechselrichter und Motoren für den Antrieb – zu verringern, was ja bei E-Autos et cetera nicht unwesentlich ist. Damit ist der Zukauf trotz der 124 Millionen Europ Kaufpreis sinnvoll und rechtfertigt nicht den heutigen Kursrückgang.
Mit den überzeugenden Zahlen klettert die Aktie vor Xetra-Start zunächst um drei Prozent. Umso erstaunlicher ist der kräftige Einburch nach Xetra-Start. Eigentlich hätte man erwarten können, dass die Unsicherheit nach die schwachen Branchenberichten erst einmal raus ist. Obwohl Infineon zuversichtlich in das kommende Jahr blickt, glaubt der Markt den Optimismus nicht. Viele rechnen noch immer mit einem Abwärtszyklus. Dennoch: DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung. Die Position bei Infineon kann weiter ausgebaut werden.
Hinweis auf möglichen Interessenskonflikt:
Der Autor ist Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen und beabsichtigt, diese alsbald wieder aufzulösen, sodass er von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitiert: Infineon.